Die Schweizerin Helena Jeppesen ist als Synodalistin in Rom.
Schweiz

Schweizer Stimme in Rom: Helena Jeppesen-Spuhler reist als Delegierte zur Weltsynode

Helena Jeppesen-Spuhler war als Delegierte in Prag. Im Oktober wird sie eine von nur sechs Europäerinnen sein, die in Rom mit den Bischöfen über die Zukunft der Kirche verhandeln. Von ihrer Ernennung war Jeppesen-Spuhler «schon etwas überrascht», aber sie ist «ready to go».

Annalena Müller

Sie sind eine von insgesamt 80 nicht-bischöflichen Personen, die an der Weltsynode mit Stimmrecht teilnehmen werden – wie fühlen Sie sich?

Helena Jeppesen-Spuhler*: Sehr gut, Danke! Die Ernennung hat mich schon etwas überrascht. Aber ich freue mich auf diese Herausforderung. Ich arbeite gern in internationalen Gremien und Prozessen und bin daher «ready to go».

Die Weltsynode findet vom 4.-29. Oktober in Rom statt – bekommen Sie so lange frei?

Jeppesen: Ich habe Glück, dass Fastenaktion mich für diese Zeit freistellt. Die Teilnahme an der Synode ist für mich Arbeitszeit, die von der katholischen Kirche in der Schweiz finanziert wird.

Helena Jeppesen-Spuhler, Mitarbeiterin des Hilfswerks Fastenaktion, beim synodalen Prozess in Prag. Sie ist nun an der Weltsynode in Rom.
Helena Jeppesen-Spuhler, Mitarbeiterin des Hilfswerks Fastenaktion, beim synodalen Prozess in Prag. Sie ist nun an der Weltsynode in Rom.

Welche Themen nehmen Sie mit nach Rom?

Jeppesen: Die grosse Missbrauchskrise und den Verlust der Glaubwürdigkeit der katholischen Kirche. Ich erwarte, dass die systemischen Ursachen diskutiert und angegangen werden.

Welche Hoffnungen setzen Sie in die Weltsynode?

Jeppesen: Ich hoffe auf offene Diskussionen und zukunftsweisende Entscheide.

«Es braucht partizipative Entscheidungsprozesse.»

In welchen Bereichen wären solche Entscheide besonders wichtig?

Jeppesen: Es braucht partizipative Entscheidungsprozesse und eine «Check and Balance» in der Kirche auf allen Ebenen. Katholikinnen und Katholiken weltweit haben ausserdem bei der synodalen Befragung die Gleichberechtigung der Frauen in der katholischen Kirche als wichtiges Anliegen klar geäussert.

Wo erwarten Sie die grössten Herausforderungen?

Jeppesen: Es wird eine grosse Herausforderung sein, Offenheit zu schaffen für lösungsorientiertes Arbeiten und die Bereitschaft freimütig zu reden.

* Helena Jeppesen-Spuhler arbeitet beim Hilfswerk Fastenaktion. Sie ist zudem in der Allianz Gleichwürdig Katholisch und im Catholic Women’s Council aktiv.


Die Schweizerin Helena Jeppesen ist als Synodalistin in Rom. | © YouTube
7. Juli 2023 | 11:30
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