Ehe für alle
Schweiz

Schweizer Christkatholiken führen Ehe für alle ein

Die Christkatholische Kirche der Schweiz führt das Ehesakrament für alle ein. Dies hat die Nationalsynode der Kirche am Samstag in Olten beschlossen. Die Regelung tritt am 1. Juli in Kraft.

«In der Christkatholischen Kirche der Schweiz wird die Ehe zivilrechtlich verheirateter Paare unabhängig vom Geschlecht nach dem gleichen Ritus eingesegnet und in gleicher Weise in die Eheregister eingetragen.» So lautete der Antrag, dem die Synode am Samstag laut einer Medienmitteilung zustimmte.

Zuvor hatte die Synode im Verfahren zur «Stellungnahme in Glaubensfragen» der Aussage zugestimmt, jede Segnung einer zivilrechtlich geschlossenen Ehe zwischen zwei Erwachsenen gleich welchen Geschlechts sei in gleicher Weise sakramental.

Intensive Debatte seit 2018

Die Segnung gleichgeschlechtlicher Partnerschaften war in der christkatholischen Kirche seit 2007 möglich, doch unterschied sich die bisherige Segnungsliturgie grundlegend vom Eheritus. Dies sei in den letzten Jahren zunehmend als unbefriedigend empfunden worden, so die Mitteilung.

Der Beschluss der Nationalsynode schliesse einen intensiven Diskussionsprozess ab, der 2018 auf Initiative der christkatholischen Jugend begonnen habe.

Provisorischer Ritus

Laut Mitteilung genehmigte die Synode gleichzeitig den überarbeiteten Eheritus. Dabei handelt es sich um einen provisorischen Ritus, wie Bischof Harald Rein diese Woche gegenüber kath.ch sagte. Ein definitiver Ritus solle in den nächsten zwei Jahren ausgearbeitet werden.

Deutschland und die Niederlande waren Vorreiter

Christkatholiken gibt es auch in anderen Ländern, in denen sie sich Altkatholiken nennen. Nach Angaben von Harald Rein haben die altkatholische Kirche in Deutschland und in den Niederlanden die Ehe für alle bereits eingeführt. (bal)


Ehe für alle | © Vera Rüttimann
11. Juni 2022 | 16:41
Teilen Sie diesen Artikel!