Demonstration gegen Missbrauch in Rom
Vatikan

Proteste begleiten Eröffnung der Bischofssynode zur Jugend

Rom, 3.10.18 (kath.ch) Mehrere Fraueninitiativen haben zum Beginn der Welt-Bischofssynode im Vatikan eine Beteiligung von Frauen an Entscheidungsgremien in der katholischen Kirche gefordert. Auch Missbrauchsopfer hatten am Rande des Vatikans Stellung bezogen.

Vor dem Eingang der Synodenaula am Mittwoch empfingen mehrere Dutzend Demonstrantinnen die Bischöfe mit Sprechchören, in denen sie ein Stimmrecht für Frauen bei den Beratungen forderten. Die italienische Polizei versuchte die Kundgebung aufzulösen. Einzelne Teilnehmerinnen der Kundgebung beklagten Gewaltanwendung durch die Beamten.

An dem Protest nahmen unter anderem die Organisationen «Women’s Ordination Conference», «Women’s Ordination Worldwide» und «Future Church» teil. Deborah Rose-Milavec von «Future Church» kritisierte, unter den knapp 340 stimmberechtigten Teilnehmern der Beratungen zum Thema Jugend sei keine einzige Frau.

«Es ist höchste Zeit»

«Es ist höchste Zeit, Frauen mit Stimmrecht hereinzubringen», sagte sie. Ähnlich sei es absurd, dass die Empfehlungen der Familiensynoden 2014 und 2015 ohne Beteiligung von Frauen zustande gekommen seien.

Unter den Bischöfen der jetzigen Synode teilten viele das Anliegen der Fraueninitiativen, sagte Rose-Milavec weiter. Sie kündigte an, das Bischofstreffen mit weiteren Initiativen zu begleiten. Die Synode zum Thema «Jugend, Glaube und Berufungsunterscheidung» dauert bis zum 28. Oktober.

Missbrauchsopfer vor dem Vatikan

Mitglieder des Netzwerks «Ending Clergy Abuse» und italienische Missbrauchsopfer-Organisationen protestierten vor dem Vatikan gegen den Umgang der katholischen Kirche mit dem Missbrauchsskandal. An der Kundgebung im Eingang zur Via della Conciliazione nahmen gemäss Augenzeugen rund zwei Dutzend Personen teil. (cic/gs)

Demonstration gegen Missbrauch in Rom | © Oliver Sittel
3. Oktober 2018 | 17:57
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