Mit Spaghetti auf der Gabel spricht sich's leichter.
Schweiz

Zu Spaghetti spricht sich's leichter

Chur, 4.4.18 (kath.ch) Nur zwei Wochen nach der Vorsynode springt nun auch Bündner Katholiken auf denselben Zug. «Jugend@Kirche» heisst das neue Projekt, das Jugendliche und junge Erwachsene mit Spaghetti und Tomatensauce zum diskutieren über Gott und die Welt animieren will.

Nicht nur Liebe geht durch den Magen. Beim Essen lässt es sich auch leichter diskutieren. So die Idee hinter dem neuen Projekt «Jugend@Kirche», hinter dem unter anderem die katholische Landeskirche Graubünden steht. Dieses will Jugendliche und junge Erwachsene zu dem animieren, was die Vorsynode kürzlich bei 15’000 Jugendlichen aus aller Welt geschafft hat: Sie sollen über das Leben, den Glauben und die Kirche diskutieren – und das Ergebnis ihrer Debatten auch den Kirchen mitteilen dürfen.

Spaghetti per Post

Dazu verschickt das Team ein «Pastatalk»-Set an Interessierte junge Menschen. Eine Packung Spaghetti, eine Sauce sind die einen Zutaten, die es für diesen «Pastatalk» braucht. Ebenso findet sich darin ein Tischset, das mit 10 Fragen und Thesen verziert ist.

Solche Gespräche können laut Claude Bachmann, Teammitglied des Projekts, autonom unter Jugendlichen laufen. «Sie können ja mal zusammen abmachen wie auch sonst, Pasta kochen und dann über Gott und die Welt sprechen», wie der Student an der Theologischen Hochschule Chur gegenüber kath.ch ausführt. Die Gespräche könnten jedoch auch im Rahmen eines Jubla-Abends oder einer Firmvorbereitung stattfinden.

«Wir springen auf den selben Zug auf.»

Was unter Freunden gesprochen wird, soll jedoch nicht nur unter ihnen bleiben. Das Projektteam hofft, dass die Jungen Mut haben, ihre Meinung zu äussern: «Vielen Dank für deinen Mut zu sagen, an was du glaubst und was du denkst», heisst es auf dem Flyer.

Wenn die «Grossen» nur zuhören dürfen

Nicht nur direkt nach den einzelnen Pastatalks sollen die Meinungen, Bedürfnisse, Impulse, die Kritik der Jungen an das Projektteam gelangen. Am 20. Oktober wird aus dem Pastatalk eine «Talksession» in Chur, wo die einzelnen Freundeskreise zusammenkommen und diskutieren können. «Wichtig ist uns dabei, dass Vertreterinnen der Kirche Graubünden anwesend  sind – aber nur um zuzuhören.»

«Es ist viel effizienter, die Impulse vor Ort umzusetzen»

Diese Rückmeldungen werden zwar nicht in die Synode im Herbst einfliessen – wie es das Dokument der Vorsynode tun wird. Das ist laut Bachmann auch nicht das Ziel. «Wir glauben, es ist viel effizienter, Impulse, Kritik und Bedürfnisse der Jungen gleich vor Ort umzusetzen.»

Trotzdem sei das Projekt klar eine Antwort auf Papst Franziskus’ Einladung an alle Jugendlichen der Welt, sich an diesem kirchlich weltweiten Prozess zu beteiligen, so Bachmann weiter. «Wir springen da auf denselben Zug auf, den Franziskus losgesandt hat.» (ft)

Mit Spaghetti auf der Gabel spricht sich's leichter. | © pixabay.com CC0
4. April 2018 | 16:14
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