Papst würdigt ständige Diakone und warnt vor Klerikalisierung

Mailand, 25.3.17 (kath.ch) Papst Franziskus hat das Wirken von ständigen Diakonen in der katholischen Kirche gewürdigt. Sie könnten der Kirche viel geben und die Spannungen und Segnungen des Familienlebens einbringen, sagte Franziskus am Samstag in Mailand. Zugleich betonte der Papst, dass ständige Diakone nicht die Stelle eines Priesters einnehmen könnten.

Franziskus warnte vor der Gefahr einer Klerikalisierung dieses Amtes. Ebenso wenig dürften Diakone als «halbe Priester und halbe Laien» betrachtet werden. «Das Diakonat ist eine spezifische Berufung, eine familiäre Berufung, die zum Dienst aufruft», so der Papst im Mailänder Dom vor rund 4000 Priestern und Ordensleuten. Es sei das «Sakrament des Dienstes an Gott und den Brüdern».

Diakone unterstützen in der Regel den Pfarrer und dürfen etwa taufen und predigen, nicht aber die Messe feiern oder Beichte hören. Die Diakonenweihe ist die erste der drei Weihestufen in der katholischen Kirche. Danach können die Priester- und Bischofsweihe folgen. Seit 1968 gibt es auch sogenannte ständige Diakone, die verheiratet sein und einen Zivilberuf ausüben dürfen.

Immer mehr ständige Diakone in Europa

Derzeit gibt es in der katholischen Kirche nach jüngsten Angaben rund 45’000 ständige Diakone. Seit 2005 ist ihre Zahl um ein Drittel gestiegen. Den grössten Zuwachs verzeichnet Europa, wo demnach 15’000 ständige Diakone wirken.

Aufgabe von Diakonen sei es, alle Gläubigen daran zu erinnern, dass der Dienst für den Glauben in allen seinen Ausdrucksformen eine wesentliche Bedeutung habe, sagte der Papst weiter. Diakone seien die «Hüter des Dienstes in der Kirche», den Dienst am Wort Gottes, am Altar und an den Armen. Franziskus antwortete damit auf die Frage eines ständigen Diakons, welchen Beitrag diese für die Kirche leisten könnten. (cic)


 

25. März 2017 | 12:33
Lesezeit: ca. 1 Min.
Teilen Sie diesen Artikel!