Grösstenteils alte weisse Männer: Kardinäle
Vatikan

Papst nominiert 13 neue Kardinäle

Papst Franziskus will Ende November 13 Geistliche in den Kardinalsstand erheben. Das kündigte er beim Mittagsgebet am Sonntag auf dem Petersplatz an.

Unter den nominierten Kardinälen sind zwei hohe Kurienmitarbeiter und mehrere Ortsbischöfe, unter ihnen die Erzbischöfe von Santiago de Chile und Washington, Celestino Aos und Wilton Gregory, aber auch der Hausprediger des Papstes, der 86-jährige Kapuzinerpater Raniero Cantalamessa.

Das Konsistorium zur Kreierung der Kardinäle findet am 28. November statt.

Ab November 232 Kardinäle

Neun der Kandidaten sind jünger als 80 und bringen damit die Zahl der papstwahlberechtigten Kardinäle auf dann 128.

Am 12. November scheidet Donald Wuerl, emeritierter Erzbischof von Washington, aus dem Kreis der Papstwähler aus. Die Gesamtzahl aller Kardinäle wird ab dem 28. November 232 betragen. (kna)

Die folgenden Kardinäle hat Papst Franziskus nominiert:

Mario Grech (63), Generalsekretär der Bischofssynode

Marcello Semeraro (72), Präfekt der Heiligenkongregation

Antoine Kambanda (61), Erzbischof von Kigali (Ruanda)

Wilton Daniel Gregory (72), Erzbischof von Washington (USA)

Jose Fuerte Advincula (68), Erzbischof von Capiz (Philippinen)

Celestino Aos Braco (75), Erzbischof von Santiago (Chile)

Cornelius Sim (69), Bischofsvikar von Brunei mit Sitz in Kuala Lumpur (Malaysia)

Augusto Paolo Lojudice (56), Erzbischof von Siena (Italien)

Mauro Gambetti (55), Franziskaner-Guardian von Assisi

Felipe Arizmendi Esquivel (80), emeritierter Bischof von San Cristobal de las Casas (Mexiko)

Silvano Maria Tomasi (80), Apostolischer Nuntius

Raniero Cantalamessa (86), Kapuziner und Prediger des Päpstlichen Hauses

Enrico Feroci (80), Pfarrer der Gemeinde «Santa Maria del Divino Amore» in Rom (Italien)

Grösstenteils alte weisse Männer: Kardinäle | © Andrea Krogmann
25. Oktober 2020 | 15:49
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Wichtigstes Beratergremium

Ein Kardinal ist der höchste katholische Würdenträger nach dem Papst. Das Wort «Kardinal» leitet sich vom lateinischen Wort «cardo» (Türangel) ab. Das Kardinalskollegium ist das wichtigste Beratergremium des Papstes. Zudem hat es die Aufgabe, für die Papstwahl zu sorgen. Der Papst bestimmt die Kardinäle frei.

Zu Kardinälen werden die Leiter aller römischen Kongregationen wie auch die Chefs anderer wichtiger Kurienbehörden ernannt. Ausserdem ist die Würde traditionell an grosse und wichtige Diözesen gebunden. In Deutschland gelten Köln und München als traditionelle Kardinalssitze.

Kreiert werden die neuen Kardinäle durch ein Dekret des Papstes, das er bei einem Konsistorium verkündet. Dabei erhalten die neuen Würdenträger zu ihrem hellroten Gewand das Kardinalsbirett aus der Hand des Papstes. In der Vergangenheit bestand das Kardinalskollegium mehrheitlich aus Europäern, mit einem sehr grossen Anteil an Italienern. Verstärkt seit dem Zweiten Vatikanischen Konzil (1962-1965) vollzieht sich eine Internationalisierung. (kna)