Papst Franziskus in Ungarn.
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Papst Franziskus warnt in Ungarn vor Fortschritt ohne Grenzen

Papst Franziskus hat in Budapest vor einem grenzenlosen technologischen Forstschritt gewarnt. Bei einem Besuch der katholischen Universität «Peter Pazmany» am Sonntag prangerte das katholische Kirchenoberhaupt eine «Logik des ‘es ist machbar, also ist es erlaubt’», eine Beherrschung des Menschen durch Technik an.

Bei seinem letzten Programmpunkt vor seiner Rückreise nach Rom, besuchte Franziskus die katholische Hochschule «Peter Pazmany» und warnte dort davor, dass sich menschliche Bindungen zersetzen würden, wenn nur noch der Einzelne und das Gewinnstreben im Mittelpunkt stünden. Dies führe zu Einsamkeit und Isolation.

Geschenk vom Papst: Ein Bild der "Maria Knotenlöserin".
Geschenk vom Papst: Ein Bild der "Maria Knotenlöserin".

Laut Franziskus ein Teufelskreis, denn die «isolierten Individuen» griffen dann zum Trost wieder zur Technik und Sozialen Medien, um die Leere zu füllen. Die anwesenden IT- und Bionik-Wissenschaftler rief er dazu auf, die eigenen Grenzen zu erkennen.

In die Welt eintauchen

So würde man kreativ und tauche dabei in die Welt ein, statt sie zu beherrschen, so Franziskus. Ausgehend von der demütig machenden Erfahrung der eigenen Begrenztheit, liessen sich die eigenen wunderbaren Potenziale entdecken, die weit über die der Technik hinausgingen.

Mit diesem Besuch endete die Ungarnreise des Papstes. Nach einer kurzen Abschiedszeremonie am Flughafen, verlässt das Kirchenoberhaupt am Abend Budapest. Gegen 20 Uhr wird er in Rom zurückerwartet.

Papst wirkte fit und munter

Von der angeschlagenen Gesundheit des 86-jährigen, die vor Ostern die Schlagzeilen beherrschte, war in Ungarn wenig zu spüren. Franziskus blühte auf, vor allem bei seiner Begegnung mit jungen Leuten, die er am Samstagabend in einer Sportarena mit spontanen Einlassungen begeisterte.

Der Kossuth-Lajos-Platz vor dem Parlament in Budapest.
Der Kossuth-Lajos-Platz vor dem Parlament in Budapest.

Erst am letzten Tag zeigte er Anzeichen von Überanstrengung, nachdem er am Abend zuvor die ungarischen Mitbrüder des Jesuitenordens zu einem privaten Austausch empfangen hatte. Das war der siebte Termin an einem Tag, für den ursprünglich nur vier angesetzt waren.

Die Ungarn waren voll des Lobes

In Ungarn kam Franziskus gut an. Er habe gezeigt, dass er ein «Verbündeter» des in der EU manchmal isolierten Landes sei und dass er Ungarn liebe, sagte der ungarische Vatikan-Botschafter Eduard Habsburg am Rand des Besuchs vor Journalisten.

Die dreitägige Visite in dem osteuropäischen Land war die 41. Auslandsreise des amtierenden Papstes. Wenn es seine Gesundheit zulässt, möchte Franziskus in diesem Jahr noch Lissabon, Marseille und die Mongolei besuchen. Für 2023 stehen – noch inoffiziell – Indien und Argentinien auf dem päpstlichen Reise-Wunschzettel. (cic)


Papst Franziskus in Ungarn. | © Radio Vatican
30. April 2023 | 18:27
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