Nicola Zanini, Generalvikar des Bistums Lugano, ist Präsident des neuen Vereins.
Schweiz

Neuer Verein will Ex-Mitarbeiter des Giornale del Popolo unterstützen

Lugano, 26.6.18 (kath.ch) Als der Bischof von Lugano, Valerio Lazzeri, Mitte Mai das Ende der katholischen Tageszeitung «Giornale del Popolo» (GdP) ankündigte, gab es keinen Sozialplan für die von der Arbeitslosigkeit bedrohten Mitarbeiter. Nun springt ein neuer Verein in die Lücke.

Der Vorstand habe mit der Suche nach finanzieller Hilfe zugunsten der ehemaligen Mitarbeiter des «Giornale del Popolo» begonnen, die nach der Schliessung der Zeitung keine Arbeit mehr haben, teilte der Verein «Solidarietà giornalisti e operatori dei media» (Soliarität Journalisten und Medienschaffende) am Dienstag mit. Präsident des neu gegründeten Vereins mit Sitz in Lugano ist der Generalvikar des Bistums Lugano, Nicola Zanini.

Verein mit Sitz an der bischöflichen Kurie

Der Bischof von Lugano, Valerio Lazzeri, dem die untergegangene Zeitung gehörte, habe die Gründung eines solchen Vereins angestrebt, heisst es in der Mitteilung weiter. Der Verein hat seinen Sitz demnach bei der bischöflichen Kurie. Der Bischof hatte fünf Tage nach der Ankündigung des Groundings seiner Zeitung versichert, dass ihm das Schicksal der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des GdP am Herzen liege, und die Gründung eines Solidaritäts- und Hilfsfonds angekündigt.

Beratung und Massnahmen zur Wiedereingliederung

Der neue Verein hat zum Zweck, ehemalige Mitarbeiter der Zeitung, die nun arbeitslos sind, und ihre Familien und Kinder zu unterstützen. Dies will er durch Beratung und durch Massnahmen tun, die auf eine berufliche Wiedereingliederung abzielen. Vorgesehen sei auch die Finanzierung von Wiedereingliederungsmassnahmen, schreibt der Verein in seiner Mitteilung.

Gewerkschaften involviert

Die Verteilung der finanziellen Mittel wird demnach anhand eines Verteilschlüssels vorgenommen. An der Festlegung des Verteilschlüssels seien nebst dem Vorstand des neuen Vereins auch eine Kommission mit Vertretern aus Gewerkschaften, dem Tessiner Journalistenverein und von ehemaligen Journalisten und Mitarbeitern der untergegangenen Tageszeitung beteiligt gewesen.

Am 17. Mai hatte Lazzeri die abrupte Schliessung des GdP angekündigt. Das Bistum Lugano begründete die Entscheidung damals mit der laufenden Liquidation des Werbevermarkters Publicitas im zürcherischen Opfikon. Mit dem GdP verschwand die letzte katholische Tageszeitung der Schweiz. (bal)


 

 

 

Nicola Zanini, Generalvikar des Bistums Lugano, ist Präsident des neuen Vereins. | © Barbara Ludwig
26. Juni 2018 | 17:03
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