Neuer Celam-Präsident kommt aus Mexiko

Montevideo, 19.5.11 (Kipa) Carlos Aguiar Retes (61), Erzbischof von Tlalnepantla in Mexiko, ist neuer Präsident des Lateinamerikanischen Bischofsrates (Celam). Der Vorsitzende der Mexikanischen Bischofskonferenz wurde am Mittwoch bei der Celam-Versammlung in Montevideo (Uruguay) gewählt.

Aguiar übernimmt die Leitung des Gremiums von Kardinal Raymundo Damasceno Assis (74), Erzbischof von Aparecida und neuer Vorsitzender der Brasilianischen Bischofskonferenz. Zu Vizepräsidenten wurden der Kolumbianer Ruben Salazar Gomez (68), Erzbischof von Bogota, und Erzbischof Dimas Lara Barbosa (55) von Campo Grande im Westen Brasiliens, gewählt. Der neue Vorstand übernimmt die Geschäfte für vier Jahre.

Der am 9. Januar 1950 geborene Aguiar wurde 1973 zum Priester und 1997 zum Bischof geweiht. Zuvor hatte er unter anderem in den USA studiert. Im Celam hatte er bereits verschiedene Funktionen inne und war unter anderem von 1999 bis 2003 dessen Generalsekretär.

Kämpfer gegen Drogenmafia

Der neue Vorsitzende kämpft in seinem Heimatland Mexiko entschlossen gegen die Drogenmafia. Unter seiner Leitung forderte die Mexikanische Bischofskonferenz zuletzt «einen Wechsel der Strategie» im Kampf gegen die immer mächtiger werdenden Drogenkartelle. Im Zentrum solle künftig vor allem ein international abgestimmtes Vorgehen mit den Konsum- und Transitländern stehen. Zudem müssten mehr sozialpolitische Massnahmen ergriffen werden: «Genauso, wie sich die Drogenmafia fortlaufend neu organisiert, müssen auch wir es tun.»

Der Erzbischof von Tlalnepantla unterstrich zudem zuletzt immer wieder die Notwendigkeit einer intensiveren Familienpastoral. Auch die Politik müsse ihren Beitrag leisten und die Familie als unentbehrliches Glied der Gesellschaft respektieren und unterstützen.

Der Celam tagt noch bis zum Samstag. Mehr als 60 Vertreter der Bischofskonferenzen von Lateinamerika und der Karibik erörtern in Montevideo die Situation der katholischen Kirche auf dem Kontinent. Der Bischofsrat kommt alle zwei Jahre zusammen, zuletzt 2009 in Nicaraguas Hauptstadt Managua.

 

Separat:

Celam

Der Lateinamerikanische Bischofsrat Celam (»Consejo Episcopal Latinoamericano») ist der Zusammenschluss von 22 nationalen Bischofskonferenzen Lateinamerikas und der Karibik. Seine Aufgabe ist es, der Kirche in den Mitgliedsländern theologische und pastorale Impulse zu geben, Kontakte zwischen den Mitgliedern herzustellen und die Zusammenarbeit zu fördern.

Der Celam wurde 1955 auf Wunsch der lateinamerikanischen Bischöfe vom damaligen Papst Pius XII. gegründet. Sitz des Generalsekretariats der Organisation ist die kolumbianische Hauptstadt Bogota. An der Spitze des Gremiums steht ein auf vier Jahre gewähltes Präsidium.

(kipa/kna/job)

19. Mai 2011 | 11:13
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