Papst Franziskus mit Greg Burke (r.) und Paloma Garcia Ovejero
Vatikan

Neue Papst-Sprecherin: «Franziskus erwartet sich von uns Freimut»

Rom, 14.7.16 (kath.ch) Über ihr erstes Arbeitstreffen bei Papst Franziskus gemeinsam mit ihrem «Chef» Greg Burke, dem Nachfolger von P. Federico Lombardi als Vatikan-Sprecher, hat Paloma Garcia Ovejero in einem Interview mit «Radio Vatikan» berichtet: «Franziskus ist sehr bewusst, dass Kommunikation einer der Pfeiler des Pontifikats und auch der Kirche ist. Er hat uns um Ausgeglichenheit, Treue und Klarheit gebeten, auch ihm gegenüber.»

Der aus Spanien stammenden Vize-Direktorin des Vatikanischen Pressesaals sei dabei ein Leitwort in den Sinn gekommen, das der Papst auch bei der Familiensynode im Oktober verwendete: «Parresia, Freimut. Ich glaube, das ist es, was er sich von uns erwartet. Dieser Freimut, um den er auf der Synode auch die Bischöfe gebeten hat.»

Ihre Berufung zur Vatikan-Kommunikatorin an der Seite des US-Amerikaners Burke erregte international Aufsehen: Garcia Ovejero, bisher Vatikan-Korrespondentin des Radiosenders der spanischen Bischöfe, ist die erste Frau in diesem Aufgabenbereich. Auf die Frage, ob im Vatikan damit die Zeichen der Zeit hinsichtlich mehr Verantwortung für Frauen erkenne, antwortete die Journalistin: «Meiner Meinung nach ist das Zeichen der Zeit die Normalität. Es gibt so viele Journalistinnen. Für mich ist das ganz normal.» Nicht das Frau-Sein sei hierbei das Entscheidende, «sondern die Tatsache, normal zu sein, wie die Gesellschaft». Die Kirche sei voll von engagierten Laien und Priestern. «Ich kann nicht Priester sein, aber ich kann doch anderes tun, und das scheint mir jetzt kohärent», sagte Garcia Ovejero.

Fertiges Orchester da

Was genau ihre Aufgabe als Vize-Direktorin des Pressesaals sein wird, wisse sie noch nicht. «Immerhin hinterlässt uns Pater Lombardi einen Pressesaal, der bestens funktioniert und voller Profis ist. Wir haben also schon das fertige Orchester, und es klingt gut.» Der Pressesaal werde weiterhin gute Arbeit leisten «und immer offene Türen für die Journalisten haben». Dass Englisch und Spanisch jetzt die wichtigsten Sprachen im Pressesaal werden, spricht in den Augen von Paloma Garcia Ovejero für die «Internationalisierung» in der vatikanischen Medienarbeit: «Wir sind die Weltkirche», sagt sie.

Jedenfalls gehe sie mit grosser Freude an ihr neues Aufgabenfeld heran, versicherte die 40-Jährige. Nachsatz: «Natürlich habe ich ein bisschen Angst, aber gleichzeitig beruhigt es mich, zu denken, dass das ja nicht meine Wahl war; ich hätte das nie gedacht, ich hätte das nie für möglich gehalten. Ich habe da keine riskante Entscheidung getroffen, sondern andere haben das so gewollt.» (kap)

Papst Franziskus mit Greg Burke (r.) und Paloma Garcia Ovejero | © KNA
14. Juli 2016 | 14:33
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