Patriarch Kyrill I. in der Russisch-orthodoxen Auferstehungskirche Zürich
International

Moskauer Patriarch nennt Gegner Russlands «Kräfte des Bösen»

Das Oberhaupt der russisch-orthodoxen Kirche, Patriarch Kyrill I., hat die Gegner Russlands als «Kräfte des Bösen» bezeichnet. Es gelte, die «gemeinsame historische Heimat vor allen Handlungen von aussen zu schützen, die diese Einheit zerstören können».

«Wir dürfen uns nicht von dunklen und feindlichen äusseren Kräften verhöhnen lassen», betonte er laut dem auf der Internetseite der Kirche veröffentlichten Manuskript in seiner Predigt am Sonntag. Angesichts der «gegenwärtigen politischen Situation» in der Ukraine müsse alles getan werden, «um den Frieden zwischen unseren Völkern zu bewahren und gleichzeitig unsere gemeinsame historische Heimat vor allen Handlungen von aussen zu schützen, die diese Einheit zerstören können».

Für Einheit der Kirche

Der Patriarch rief die Gläubigen auf, für den Frieden und für die Einheit der ukrainisch-orthodoxen Kirche zu beten. «Der Garant für die Brüderlichkeit ist unsere geeinte orthodoxe Kirche», betonte er.

Konkurrierende Kirche als Bedrohung

Rund 70 Prozent der 45 Millionen Ukrainer bekennen sich zum orthodoxen Christentum. Sie gehören allerdings zwei verschiedenen Kirchen an: der ukrainisch-orthodoxen Kirche des Moskauer Patriarchats und der autokephalen (eigenständigen) «Orthodoxen Kirche der Ukraine». Diese entstand Ende 2018 aus dem 1992 gegründeten Kiewer Patriarchat und der 1921 ins Leben gerufenen «Ukrainischen Autokephalen Orthodoxen Kirche». Kyrill I. sieht die ihm unterstehende ukrainisch-orthodoxe Kirche in der Ukraine durch die neue, konkurrierende Kirche bedroht. (kna)


Patriarch Kyrill I. in der Russisch-orthodoxen Auferstehungskirche Zürich | © Georges Scherrer
27. Februar 2022 | 16:46
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