Michael Meier
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Michael Meier: «Papst Franziskus betreibt billigen Pazifismus»

Der Theologe und Publizist Michael Meier kritisiert in seinem Buch den Papst. Im Podcast «Laut + Leis» spricht er über die Rolle von Franziskus im Ukraine-Krieg.

«Ich finde, er geht im Ukraine-Krieg immer von einer Symmetrie aus und von zwei Streithähnen. Er will auch den Aggressor nicht nennen. Und ich meine, Russland ist eine Diktatur, das muss man sagen. Ich kann es deshalb auch nicht verstehen, weil all die Reisen, die Papst Franziskus gemacht hat, sind anwaltschaftliche Reisen. Zum Beispiel nach Lesbos für die Flüchtlinge oder nach Zentralafrika für die Kriegsversehrten oder nach Kanada für die missbrauchten indigenen Kinder. Warum kann er nicht nach Kiew gehen? Das verstehe ich wirklich nicht. Das ist für mich – und das sagen auch andere wie beispielsweise der Kirchenhistoriker Hubert Wolf – ein radikaler, billiger Pazifismus. Dieser Pazifismus vergisst, dass die Kirche sich die Lehre des gerechten Krieges zu eigen gemacht hat, wonach sich der angegriffene Staat verteidigen darf. Dieses Selbstverteidigungsrecht der Ukraine hat der Papst leider nicht explizit in die Waagschale geworfen.»

Das sagt der Theologe und Publizist Michael Meier. Sein Sachbuch heisst «Der Papst der Enttäuschungen. Warum Franziskus kein Reformer ist», Herder-Verlag. (sl)

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Michael Meier | © Sandra Leis
16. April 2024 | 14:00
Lesezeit: ca. 1 Min.
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