Pater Florian von Bayern, Urenkel des letzten bayerischen Königs Ludwig III.
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Marian Eleganti zum Tod von Florian Prinz von Bayern: «Er hat für seine Mission gelebt»

Er war der Urenkel des letzten Bayernkönigs Ludwig III.: der Benediktinerpater Florian von Bayern. Der Missionsbenediktiner starb im Alter von 64 Jahren in Kenia. Weihbischof Marian Eleganti beschreibt ihn als faszinierende Persönlichkeit.

Florian Prinz von Bayern starb am Mittwoch «friedlich im Sankt Scholastica-Uzima-Krankenhaus» im kenianischen Ruaraka, wie die Abtei Tigoni auf ihrer Facebookseite bekanntgab. 

Priesterweihe in Kenia

Er wurde 64 Jahre alt. Der 1957 in Leutstetten bei Starnberg geborene Prinz von Bayern trat 1982 in das Kloster der Missionsbenediktiner von Sankt Ottilien ein und ging nach seiner Priesterweihe 1986 nach Kenia.

Nach Einsätzen in verschiedenen Missionen in dem afrikanischen Land kam er 2002 nach Illeret am Turkana See an der Grenze zu Äthiopien. Dort gründete er beim Volk der Dassanetch eine Pfarrei, in der er sich mit zwei einheimischen Mitbrüdern um die Menschen kümmerte. Besonderes Anliegen waren ihm dabei demnach mobile Schulen für die Kinder der dort als Nomaden lebenden Menschen.

Marian Eleganti: «Sein Schlafzimmer war eine Werkstatt»

Um seinen prominenten Stammbaum hat der Ordensmann nie viel Aufhebens gemacht, auch wenn er ein Urenkel des letzten Bayernkönigs Ludwig III. war. Gefragt nach der Bedeutung dieser Familienbande, meinte er einmal: «Darauf bilde ich mir nichts ein.» Dennoch räumte der Missionar ein: «Ich komme aus einer Familie mit grosser Tradition und das hilft mir, auch fremde Traditionen wertzuschätzen.»

Weihbischof in weiss: Marian Eleganti.
Weihbischof in weiss: Marian Eleganti.

Der emeritierte Weihbischof von Chur, Marian Elegenti, gehörte den Missionsbenediktinern von Uznach an. Er habe Florian Prinz von Bayern einmal in Kenia kennen gelernt, teilt Eleganti am Freitag kath.ch mit. «Er war eine sehr originelle Persönlichkeit: ein Pionier, ein Missionar, anspruchslos. Sein Schlafzimmer war eine Werkstatt – unfassbar.»

«Nie ein bequemes Leben gehabt»

Der Verstorbene habe gewusst, sich selbst zu helfen. «In vielen Situationen war er auf sich selbst gestellt und hat Gefahren und grossen Widrigkeiten getrotzt. Er hat mich immer beeindruckt. Er hat für seine Mission gelebt und nie ein bequemes Leben gehabt», sagt Eleganti.

Das internationale katholische Hilfswerk missio München äusserte grosse Trauer über die Nachricht vom Tod des Paters. «Ich bin voller Dankbarkeit für die Begegnungen mit Pater Florian», erklärte missio-Präsident Wolfgang Huber am Freitag. «Sein Vorfahre König Ludwig I. hat den Ludwig Missionsverein, das heutige missio München, gegründet. Pater Florian hat an diese Tradition angeknüpft», sagte Huber. «Er wird uns immer Vorbild bleiben durch seine Einfachheit, seine Nähe zu den Menschen, seine persönliche Überzeugungskraft, die darin wurzelte, dass er von einem tiefen Glauben getragen war.» (kna/rr)


Pater Florian von Bayern, Urenkel des letzten bayerischen Königs Ludwig III. | © KNA
24. Juni 2022 | 17:09
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