Abdankungshalle Friedental Luzern
Schweiz

Luzerner Kreuz-Streit: Stadtrat schwenkt um zu flexibler Abdeckung

Luzern, 10.3.16 (kath.ch) Im Luzerner Streit um christliche Symbole in der Abdankungshalle des Luzerner Friedhofs Friedental ist der Stadtrat zu einem Kompromiss umgeschwenkt. Das betreffende christliche Wandgemälde soll nicht dauerhaft durch Gipsplatten abgedeckt werden. Der Entscheid fiel nach mehreren Vorstössen verschiedenster Parteien im Stadtparlament.

Der Schwenker des Luzerner Stadtrats ist offenbar auf politischen Druck zurückzuführen. Der Stadtrat habe vorhandene Missverständnisse zeitnah klären wollen und sich deshalb entschieden, von der üblichen Praxis abzuweichen und sofort zu informieren, wie es in der Mitteilung vom 9. März heisst.

Dringliche Postulate aus allen Richtungen

Am Dienstag hatten CVP und SVP ein dringliches Postulat im Luzerner Stadtparlament eingereicht. Darin forderten sie, dass die christlichen Symbole im Friedhof erhalten bleiben, aber bei Bedarf mit einem Vorhang abgedeckt würden. Die SP, FDP, GLP und Grünen doppelten mit einem ebensolchen dringlichen Postulat nach, wie die Neue Luzerner Zeitung (NLZ) am 10. März schreibt.

Infolgedessen liess der Stadtrat die ursprüngliche Idee fallen, die Wandmalereien dauerhaft hinter einer Gipswand zu verstecken. Trotzdem argumentiert der Stadtrat, er halte an der ursprünglichen Idee fest, die Abdankungshalle konfessionsneutral zu gestalten.

Das Wandgemälde, um das es geht, zeigt Christus am Kreuz, Engel und weitere biblische Motive. Um dieses Gemälde war eine Debatte entbrannt, nachdem der Stadtrat vorgeschlagen hatte, die Einsegnungs- und Abdankungshalle Friedental im Rahmen einer umfassenden Sanierung auch konfessionsneutral zu gestalten. Dem hatte das Stadtparlament im Februar zugestimmt.

Die CVP und SVP kämpften erst erfolglos dagegen, bildeten dann ein Referendumskomitee mit dem Ziel, eine Revision des Friedhofs- und Bestattungsreglements zu erreichen, in dem die christlichen Symbole in den Friedhofshallen explizit erwähnt werden, wie die NLZ schreibt. An diesem Referendum wollen die Parteien trotz Einschwenken des Stadtrats festhalten.

Der Stadtrat selbst beauftragt nun ein Architekturbüro damit, flexible Lösungen zum Abdecken des Wandbildes zu prüfen. In diese Abklärungsarbeiten würden die Denkmalpflege, die Glaubensgemeinschaften und weitere Fachspezialisten einbezogen, schreibt der Stadtrat in seiner Mitteilung. (rp)

Showdown im Kreuz-Streit

Abdankungshalle Friedental: Stadtrat entscheidet sich für flexible Lösung

 

 

Abdankungshalle Friedental Luzern | © 2016 Sylvia Stam
10. März 2016 | 15:43
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