Libanesischer Bischof betont Vorteile verheirateter Priester

Rom, 19.10.10 (Kipa) Der maronitische Bischof Guy-Paul Noujaim hat die Vorteile verheirateter Priester für die christlichen Gemeinden im Nahen hervorgehoben. Diese Geistlichen seien durch ihre Heirat in einen grossen Familienverband integriert und auf diese Weise fest in ihrer Heimat oder ihrem Wirkungskreis verankert, sagte der libanesische Weihbischof von Antiochia am Dienstag am Rande der Nahostsynode im Vatikan vor Journalisten.

Verheiratete Priester seien neben der überwiegend in arabischer Sprache gefeierten Liturgie ein Grund dafür, dass die chaldäische und die syrische Kirche im Irak ungeachtet der Verfolgungen weiterhin stark verwurzelt seien. Noujaim hob hervor, dass er in dieser Frage keinerlei Ratschläge für die lateinische Kirche in Europa geben wolle. Zölibatär lebende Priester hätten den Vorteil, dass sie flexibler einsetzbar seien.

«Kein Problem»

Auch nach Auffassung des katholisch-koptischen Bischofs von Gizeh, Antonios Aziz Mina, stellt die unterschiedliche Haltung gegenüber dem Zölibat in der lateinischen Kirche und den orientalischen Kirchen «kein Problem» dar. Die orientalischen Kirchen brächten ehelos lebenden und verheirateten Priestern gleichermassen Respekt und Wertschätzung entgegen, sagte der ägyptische Bischof.

Es handle sich bei dieser Angelegenheit um eine persönliche Frage, wie jeder Einzelne der Gemeinschaft am nützlichsten sein könne. Mina wies zudem darauf hin, dass eine Zulassung verheirateter Priester in der lateinischen Kirche Nachwuchssorgen und Verfehlungen von Geistlichen nicht beenden würde.

(kipa/r/job)

19. Oktober 2010 | 17:05
Lesezeit: ca. 1 Min.
Teilen Sie diesen Artikel!