Düstere Wolken über dem Vatikan.
Vatikan

Knochen auf Vatikan-Gelände wohl schon sehr alt

Rom, 22.11.18 (kath.ch) Die auf einem Vatikan-Gelände in Rom gefundenen Knochen stammen sehr wahrscheinlich nicht von den beiden 1983 spurlos verschwundenen Mädchen Emanuela Orlandi und Mirela Gregori. Sie seien vermutlich älter, eventuell bis zu 100 Jahre. Das berichten italienischen Medien am Donnerstag unter Berufung auf Kreise der Staatsanwaltschaft und beteiligter Forensiker. Genauere Ergebnisse sind demnach erst Anfang Dezember zu erwarten.

Den Berichten zufolge werden die Ende Oktober gefundenen Überreste derzeit an zwei Instituten untersucht, unter anderem in einem Speziallabor in Caserta bei Neapel. Dabei wird einmal versucht, noch DNA-Material zu gewinnen, um dieses mit DNA-Proben aus den Familien der beiden Mädchen zu vergleichen. Ausserdem wendeten die Ermittler die Radio-Karbon-Methode, um das Alter der Knochen zu bestimmen.

Die Knochen, Teile eines oder mehrerer menschlicher Skelette, waren am 29. Oktober bei Renovierungsarbeiten auf dem Gelände der vatikanischen Nuntiatur in Rom gefunden worden. Arbeiter waren darauf gestossen, als sie den Kellerfussboden eines Nebengebäudes der Nuntiatur aufrissen.

Staatsanwaltschaft eingeschaltet

Der Vatikan hatte sofort die italienische Staatsanwaltschaft in Rom eingeschaltet. Diese nahm Ermittlungen auf und leitete wegen möglichen Mordes auch ein Verfahren gegen unbekannt ein.

Unmittelbar nach Bekanntwerden des Fundes am 30. Oktober spekulierten Medien, die Überreste könnten zu den verschwundenen Mädchen gehören. Insbesondere der Fall der damals 15-jährigen vatikanischen Staatsbürgerin Emanuela Orlandi, ihr Vater war Angestellter dort, gehört zu einem der aufsehenerregendsten Kriminalfälle der jüngeren italienischen Geschichte. Über das Schicksal des Mädchens ist trotz unzähliger Spekulationen bisher nichts Gesichertes bekannt. (cic)

Düstere Wolken über dem Vatikan. | © Oliver Sittel
22. November 2018 | 11:32
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