Schweiz
Kirchen haben etwas zu sagen und sollen ihre Stimme erheben
Adliswil ZH, 19.9.17 (kath.ch) Eine Persönlichkeit des öffentlichen oder kirchlichen Lebens laden die Adliswiler Kirchen jeweils am eidgenössischen Dank-, Buss- und Bettag ein, um am ökumenischen Gottesdienst die Ansprache zu halten. Dieses Jahr fiel die Wahl auf die ehemalige Vorsteherin des Eidgenössischen Finanzdepartements.
Felizitas Rossetti
Eveline Widmer-Schlumpf sprach auf Einladung der katholischen, reformierten und methodistischen Gemeinschaft im Ort. Die Politikerin setzte ihr Wort unter den Titel «Das Kreuz als Zeichen des Engagements für gemeinsame Werte» und wies unter anderem auch auf persönliche Erlebnisse hin, welche die Kirchgänger sehr zum Nachdenken anregten.
Die Gastrednerin wies darauf hin, dass der Glaube einerseits eine private Angelegenheit sei, andererseits sei die Glaubens- und Gewissensfreiheit in der Bundesverfassung unmissverständlich verankert. Auch das Schweizer Kreuz stelle ein Bekenntnis zur christlichen Tradition des Landes dar. Widmer-Schlumpf betonte die einende Rolle der Kirchen in der heutigen Zeit; Kirchen hätten etwas zu sagen und sie sollten sich auch Gehör zu gesellschaftspolitischen Themen verschaffen.
Bettag als Danktag für würdevolles Leben
Toleranz, respektvoller Umgang mit Andersdenkenden und die Achtung der demokratischen Prozesse als urschweizerische Werte ermöglichten den Menschen hierzulande in einem Staat zu leben, in dem die Würde des einzelnen Menschen gewahrt sei. «Wir sollten uns am Dank-, Buss-und Bettag daran erinnern, dass wir in einem Land leben, in dem alle Nahrung und ein Dach über dem Kopf haben und alle Kinder eine Ausbildung erhalten», so die ehemalige Bündner Bundesrätin.
Aus ihren Begegnungen mit schwer traumatisierten Menschen bleibe der «Schweizerin des Jahres 2008» immer wieder die Erkenntnis, dass der Glaube und die Zuversicht, in einer Gemeinschaft nicht allein zu sein und sich getragen zu fühlen, den Menschen Kraft gebe, nicht aufzugeben. In diesem Sinne wünschte Widmer-Schlumpf allen Anwesenden den nötigen Halt im Leben.
Mit dem Lied «Grosser Gott wir loben dich2 bekundete die ökumenische Gemeinschaft in der Kirche ihr Lob und Dank auf eindrückliche Weise. Beim anschliessenden Apéro im Kirchgemeindesaal stellte sich die ehemalige Bundesrätin für Begegnungen und Gespräche zur Verfügung.
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