Schweiz
Katholische Transfrau will mit Sichtbarkeit an die Realität erinnern
Am 31. März ist weltweiter Tag der Transsichtbarkeit. Warum sich die Kirche für dieses Datum interessieren sollte und wie sie Transpersonen ansprechen kann, verrät die katholische Transfrau Rebecca Burkhardt*.
«Wenn eine Kirche real für die Menschen da sein will, muss sie sich bewegen. Und wer für die Menschen da sein will, kann nicht einen Teil der Menschheit einfach ausklammern. Nur durch Sichtbarkeit kann der Allgemeinheit in Erinnerung gerufen werden, dass es uns auch gibt.
«Die Kirche muss für alle zugänglich sein.»
Die wichtigste Bedingung für eine offenere Kirche ist, dass das Problem als solches erkannt wird und einer positiven Lösung zugeführt werden soll. Die Kirche muss für alle zugänglich sein. Gottesdienste und Sakramente dürfen nicht mehr gewissen Menschen vorenthalten werden. Ergänzend dazu sind auch Spezialanlässe sinnvoll und nötig, wie sie beispielsweise von der Offenen Kirche Elisabethen in Basel angeboten werden.
Ein solcher Tag wie der 31. März kann aber nicht ein einzelner Lichtblitz sein, sondern soll all jenen, die sich im positiven Sinne für die Problematik interessieren, ein Anstoss sein, tatsächlich da zu sein und womöglich das Quantum Mut geben, das gegebenenfalls erforderlich ist. Nur Sichtbarkeit wird all die Vergesslichen an die Realität erinnern. Und nur die Sichtbarkeit ermöglicht uns, in der Gesellschaft unseren Platz zu haben. Und deshalb sollte sich die Kirche für diesen Tag interessieren. Um nicht im Staub der Jahrhunderte stecken zu bleiben.» (sas)
*Die Baslerin Rebecca Burkhardt (64) ist als Mann aufgewachsen. Sie hatte den Vorsitz in der römisch-katholischen Synode Basel-Stadt. Rebecca Burkhardt engagiert sich heute als Katholikin in den ökumenischen Gottesdiensten der Offenen Kirche Elisabethen, die auch Namensfeiern für trans*, inter* und non binäre Menschen zelebriert.
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