Kardinal Kurt Koch
Schweiz

Kardinal Koch rechnet nicht mit Wahl zum Papst

Basel/Rom, 9.12.18 (kath.ch) Kurienkardinal Kurt Koch rechnet nicht damit, dass er zum nächsten Papst gewählt wird. Der ehemalige Bischof von Basel hofft, dass die Wahl dann wieder auf einen Kirchenvertreter ausserhalb Europas fällt.

«Ich bin überzeugt, dass der Heilige Geist eine viel bessere Fantasie hat», sagte Koch im Interview mit der «NZZ am Sonntag» (9. Dezember). Er rechne nicht, dass die Wahl auf ihn falle. Letztes Mal sei er froh gewesen, dass mit Franziskus die Wahl von Europa weg nach Lateinamerika gegangen sei, erklärte er weiter. «Danach sollte man nicht wieder nach Europa zurück und schon gar nicht in die Schweiz.»

Der im Vatikan tätige Kardinal sieht Papst Franziskus relativ oft, wie er gegenüber der Zeitung sagte. Dies, weil er Repräsentanten anderer Kirchen zur Audienz beim Papst begleite. Da gebe es Gelegenheit zu kurzen Gesprächen.

«Eher eine Gebetsversammlung»

Das Konklave, bei dem der Papst jeweils gewählt wird, bezeichnet Koch als «eher eine Gebetsversammlung als eine Wahlveranstaltung.» Nachdem alle Kardinäle betend in die Sixtinische Kapelle eingezogen seien, gehe jeder vor jedem Wahlgang nach vorne zum Altar, wo das jüngste Gericht dargestellt ist. Dort verspreche jeder, jenen Papst zu wählen, den er aus eigenem Gewissen für den besten halte.

Kein Komplott gegen den Papst

Weiter betonte Kurt Koch im Gespräch, es gebe kein Komplott gegen Papst Franziskus. Es gebe verschiedene Meinungen, doch die meisten Vertreter der Kurie nähmen ihre Verantwortung loyal und im Dienst der Kirche und des Papstes wahr.

Einheit wegen Glaubwürdigkeit

Angesprochen auf seine Präsidentschaft des Rates zur Förderung der Einheit der Christen sagte Koch zur Zeitung: «Die Einheit der Christen ist nicht ein Selbstzweck, sondern dient der Glaubwürdigkeit der Verkündigung des Evangeliums.» Er erklärte dies mit der Absicht Jesu, der eine Kirche gewollt und gegründet habe und von den Jüngern Einigkeit verlangt habe. Es gehe bei seiner Arbeit um «die Wiedergewinnung der einen Kirche Jesu Christi und nicht um eine einheitliche Kirche.» (rp)

Kardinal Kurt Koch | © Georges Scherrer | © Georges Scherrer
9. Dezember 2018 | 12:55
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