Früher gab es zwei Jugendbischöfe: Alain de Raemy (links) für die Westschweiz und Marian Eleganti
Schweiz

Jugendbischof Eleganti erwartet von Jugendsynode eine «Mission»

Bern, 30.1.18 (kath.ch) Die Bischofssynode zur Jugend im kommenden Oktober sollte eine Richtung vorgeben für die Jugendpastoral in der Kirche. Das wünscht sich der Jugendbischof der Deutschschweiz, Marian Eleganti. Er äusserte sich bei einem Treffen mit dem Westschweizer Jugendbischof Alain de Raemy und den katholischen Medienzentren der West- und der Deutschschweiz. Dabei wurde bekannt: Drei Jugendliche aus der Schweiz nehmen an der Vorbereitungswoche teil.

Regula Pfeifer

«Ich erwarte von der Synode eine Mission», sagt Marian Eleganti an dem Treffen, das die Kommunikationsabteilung der Schweizer Bischofskonferenz (SBK) organisiert hatte. Die Versammlung der Bischöfe im kommenden Oktober sollte eine gemeinsame Richtung vorgeben. Es brauche eine Art Querschnittsvorgaben, die auf alle Jugendorganisationen und Jugendstrukturen angewandt werden könnten, ohne diese allerdings in Frage zu stellen, ist Eleganti überzeugt. Und solche erwartet er von der kommenden Bischofssynode in Rom.

Eine solche Richtungsvorgabe würde die verschiedenen «Player» unter den Jugendorganisationen und Jugendseelsorgern zu einer Einheit führen, hofft Eleganti. «Wir sind Teil der Weltkirche.»

Meinungen gehen auseinander

Das aktuelle Problem sei, so Eleganti: «Im Moment gehen die Meinungen über die Jugendpastoral sehr auseinander.» Die katholische Jugendorganisation Jungwacht Blauring (Jubla) sehe und handhabe diese ganz anders als gewisse katholische Bewegungen. Dabei geht es laut Eleganti um Fragen wie: Sprechen wir miteinander über Jesus oder reicht es, wenn wir soziale Werte thematisieren?

Kirchenferne zu sehr im Blick

Der Jugendbischof der Deutschschweiz zitiert einen Dominikaner, der sich kritisch zur Online-Befragung der Jugendlichen durch den Vatikan geäussert hatte. Der Papst wende sich darin an Jugendliche, die der Kirche nicht sehr nahe und eher kritisch gegenüber eingestellt seien.

«Ich habe auch ein wenig diesen Eindruck», sagt Marian Eleganti auf eine entsprechende Nachfrage. Die hier angesprochenen Jugendlichen bildeten vielleicht die Mehrheit. Aber es gebe auch andere Jugendliche. «Es gibt trotz allem viele Jugendlichen, die lieben die Kirche, die lieben die Liturgie.» Für solche Jugendlichen sei die Kirche eine Lebensquelle und biete ein Gefühl der Sicherheit und Orientierung.

Vorbereitungswoche mit Jugendlichen

Beim Treffen in Bern erwähnt der Westschweizer Jugendbischof Alain de Raemy, dass vor Palmsonntag (25. März) eine Vorbereitungswoche im Vatikan stattfinde, an der ausschliesslich Jugendliche teilnähmen. Diese hätten die Aufgabe, eine Botschaft an die Bischofssynode zur Jugend zu verfassen.

Die Botschaft wird eine der Diskussionsgrundlagen der Bischofssynode bilden, wie de Raemy ausführt. Ebenso einfliessen werden Ergebnisse der Umfrage an alle kirchlichen Jugendbegleiter, die über die Bischofskonferenzen lief sowie die Online-Umfrage, die sich direkt an Jugendliche richtete. Dabei laute das von der letzten Synode vorgeschlagene Thema «Die Jugend, der Glaube und die Berufungsunterscheidung», sagt de Raemy und betont, der letzte Punkt sei von Papst Franziskus eingebracht worden.

Drei Jugendliche aus der Schweiz

Drei Jugendliche aus der Schweiz werden voraussichtlich an der Vorbereitungswoche teilnehmen: die Theologiestudentin Medea Sarbach, die von der SBK delegiert wird, Sandro Bucher, Social-Media-Manager bei einem wissenschaftlichen Magazin, und der Jungpolitiker Jonas Feldmann von den Jungen Alternativen Zug. Die letzteren beiden vertreten nichtpraktizierende, kirchenkritische und atheistische Jugendliche – und wurden auf Anfrage des Vatikan von Martin Iten empfohlen. Iten ist einer der Verantwortlichen der Arbeitsgemeinschaft (ARGE) Weltjugendtag.


Früher gab es zwei Jugendbischöfe: Alain de Raemy (links) für die Westschweiz und Marian Eleganti | © Regula Pfeifer
30. Januar 2018 | 12:42
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