Schwester Giuliana befestigt für den Umzug die Nummerierungen auf den Archivschachteln.
Schweiz

In zwei Wochen kommt der Zügelwagen: Europäische Bischofskonferenz packt ein

Das Generalsekretariat des Rates der Europäischen Bischofskonferenzen (CCEE) steht wenige Tage vor dem Umzug nach Rom. In St. Gallen sind Martin Michalíček, Generalsekretär des CCEE, und sein Team derzeit dabei, alles Material in Kisten zu verstauen. «In zwei Wochen kommt der Lastwagen, dann ist hier alles leer», sagt Michalíček, dessen fünfjähriges Mandat extra um ein Jahr verlängert wurde, um den Umzug zu organisieren.

Roger Fuchs*

Einpacken und gleichzeitig das Tagesgeschäft am Laufen halten – nach diesem Motto wirken in diesen Tagen die Mitarbeitenden des CCEE. Während in einigen Räumen bereits prall gefüllte Kisten stehen und die Regale leergeräumt sind, ist der Generalsekretär, Priester Martin Michalíček, gerade dabei, in einem Sitzungszimmer Bücher in Schachteln zu sortieren.

Spürbare Wehmut

Schwester Giuliana steht derweil im Archiv und befestigt mit Klebeband für den bevorstehenden Umzug die jahrzehntealten Nummerierungen auf den Archivschachteln. Sie ist eine von sechs Mitarbeitenden beim CCEE und wird selbst nicht nach Rom wechseln, sondern weiterhin in der Schwesterngemeinschaft im Kloster St.Scholastika in Tübach leben.

Martin Michalíček, Generalsekretär des CCEE, füllt zusammen mit seinem Team in den nächsten Tagen alles Material in Kisten und Schachteln.
Martin Michalíček, Generalsekretär des CCEE, füllt zusammen mit seinem Team in den nächsten Tagen alles Material in Kisten und Schachteln.

«Schade, kann das CCEE nicht hierbleiben», sagt sie mit spürbarer Wehmut in der Stimme. Sie ist überzeugt, dass für die Gallusstadt und die St. Galler Kirche ein wichtiger Bestandteil verloren geht.

Seit 1977 in St. Gallen

Dem einstigen Bischofsvikar und späteren St.Galler Bischof Ivo Fürer ist es zu verdanken, dass 1977 das Generalsekretariat des Rats der europäischen Bischofskonferenzen in St. Gallen angesiedelt wurde. Fürer führte das Generalsekretariat bis zu seiner Wahl als Bischof im Jahr 1995. Nach nunmehr bald 47 Jahren in St. Gallen und zuvor sechs Jahren in Chur steht das Ende der Geschichte des CCEE in der Schweiz kurz bevor. Der Umzug gründet auf einem Beschluss der Vollversammlung der 39 Mitglieder des Rates der europäischen Bischofskonferenzen.

Einen Raum «St.Gallen»

Immerhin: Ein kleiner Hauch St. Gallen wird beim CCEE auch in Rom wehen. Der für das Präsidium vorgesehene repräsentative Raum mit diversen Nutzungszwecken bekommt den Namen «Sankt Gallen». Dazu wird es auch eine Informationstafel geben. Damit dürfte die Gallusstadt zumindest namentlich auf gesamteuropäischer Kirchenebene präsent bleiben, und die langjährige Wirkungszeit in St. Gallen wird in Erinnerung gehalten.

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Zu finden ist das CCEE in Rom künftig an der Via Della Pigna in unmittelbarer Nähe des antiken Pantheon. Die bisherigen Räume des CCEE an der Gallusstrasse in St.Gallen werden einer neuen Nutzung zugeführt.

*Roger Fuchs ist Kommunikationsbeauftragter des katholischen Konfessionsteils St. Gallen


Schwester Giuliana befestigt für den Umzug die Nummerierungen auf den Archivschachteln. | © Roger Fuchs
6. März 2024 | 13:00
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