In bester demokratischer Manier

Zürich, 3.1.18 (kath.ch) Die respektvolle Art, wie junge Muslime im «Project-Träff» über Meinungsverschiedenheiten diskutieren, berührt. Solche Initiativen zeigen, dass der Islam zur Schweiz gehört, findet kath.ch-Redaktorin Sylvia Stam in ihrem Kommentar.

 Sie sind jung, sie sind Schweizer, sie sind Muslime. Und sie haben Fragen: Nach Sinn, nach Werten, Fragen zu ihrem Glauben. In ihren existenziellen Fragen unterscheiden sie sich kaum von ihren gleichaltrigen nicht-muslimischen Kolleginnen und Kollegen. Anders als diese, erfahren sie sich jedoch als Minderheit in einer historisch gesehen christlichen, zunehmend jedoch säkularen Mehrheitsgesellschaft.

Die Ernsthaftigkeit, mit der sie ihre Fragen im «Project-Träff» vorbringen, berührt. Ebenso die Achtsamkeit, mit der diese vom Moderationsteam aufgegriffen werden, und der Respekt voreinander, der in der Diskussion spürbar wird. Dies umso mehr, als diese jungen Menschen einer Religion angehören, die immer wieder angefeindet wird, die sich immer wieder zu Rechtfertigung und Abgrenzung gezwungen sieht angesichts fundamentalistischer und terroristischer Fanatiker.

Es wäre zu wünschen, dass solche Initiativen sichtbarer werden. Damit deutlich wird, dass sich junge Muslime in bester demokratischer Manier über Meinungsverschiedenheiten austauschen können. Dass sie Minderheitsmeinungen respektieren und Kompromisse suchen. Und dass es somit ausser Frage steht, dass der Islam zur Schweiz gehört.


«Project insert» – Graffiti an der Wand | © zVg
3. Januar 2018 | 08:02
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