Humanitärer Korridor bringt erste Flüchtlinge nach San Marino

Rom, 16.6.16 (kath.ch) Ausser Italien beteiligt sich erstmals auch die Republik San Marino am «humanitären Korridor» für Flüchtlinge, der von einer ökumenischen Initiative organisiert wird. Der von Italien umgebene Staat habe eine fünfköpfige syrische Familie aus Homs aufgenommen, die am Donnerstag mit einem Linienflugzeug legal nach Rom geflogen wurde, berichteten italienische Medien.

Über den sogenannten «humanitären Korridor», den die katholische Laienbewegung Sant’Egidio in Zusammenarbeit mit der Kirche der Waldenser und anderen evangelischen Kirchen in Italien eingerichtet hat, kamen am Donnerstag insgesamt 81 syrische Flüchtlinge von Beirut nach Rom. Zuvor waren mit Zustimmung des italienischen Innen- und Aussenministeriums bereits mehr als 200 Schutzbedürftige auf diese Weise ins Land gebracht worden.

Nun sei es «kein Experiment mehr, sondern eine konkrete Wirklichkeit», besonders bedürftige Kriegsflüchtlinge auf sicherem und legalem Weg ins Land zu holen, so Sant’Egidio. Geplant sei innerhalb von zwei Jahren insgesamt 1000 Menschen so nach Europa zu bringen, auch aus dem Libanon, Marokko und Äthiopien.

Sant’Egidio ruft zur Mitarbeit auf

Sant’Egidio rief die europäischen Staaten erneut dazu auf, sich an der Aktion zu beteiligen. Dies sei «dringend nötig». In Polen hatten sich die Bischöfe des Landes vor einer Woche zum Abschluss ihrer Vollversammlung für humanitäre Korridore in Kooperation mit der Caritas ausgesprochen. Papst Franziskus hatte bereits im März von einem «Pilotprojekt, das Solidarität und Sicherheit vereint» gesprochen und die Korridore ausdrücklich als «konkretes Zeichen des Einsatzes für den Frieden und das Leben» gelobt. (cic)

16. Juni 2016 | 17:25
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