1.-August-Feier 2022 auf dem Rütli, hier mit der Präsidentin des Schweizerischen Katholischen Frauenbundes, Simone Curau.
Vatikan

Heiliger Stuhl: Gleichberechtigung ist «ein grundlegender Aspekt einer gerechten und demokratischen Gesellschaft»

Die katholische Kirche ist kein Vorbild für die Gleichberechtigung von Frauen und Männern. Dennoch unterstützt der Heilige Stuhl einen Vorstoss für Chancengleichheit der OSZE.

Chancengleichheit für Frauen gewährleisten: Das forderte der Vatikandiplomat Simon Kassas, Geschäftsträger der Ständigen Vertretung des Heiligen Stuhls bei der «Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa» in Wien, bei der jüngsten Sitzung des Ständigen Rats der OSZE. 

OSZE-Aktionsplan zur Gleichstellungsförderung

Der Heilige Stuhl unterstütze den Grundsatz, dass «die volle und tatsächliche Gleichberechtigung von Männern und Frauen ein grundlegender Aspekt einer gerechten und demokratischen Gesellschaft ist», so Kassas laut «Vatican News». Frauen müssten wegen der Fähigkeiten geschätzt werden, die sich aus ihrem «weiblichen Genius ergeben, der für die Gesellschaft wesentlich ist».

Der Vatikanvertreter äusserte sich am 21. Juli im Rahmen der Vorstellung des aktuellen Fortschrittsberichts über die Umsetzung des OSZE-Aktionsplans zur Gleichstellungsförderung durch Generalsekretärin Helga Schmid. 

Sichere Arbeitsplätze für Frauen

Der Heilige Stuhl begrüsse die Erfolge, die die OSZE 2021 in Sachen Förderung der Gleichstellung von Frauen und Männern erzielen konnte, und würdige insbesondere die Bemühungen, die unternommen werden, um Gewalt gegen Frauen und Mädchen zu bekämpfen, hiess es in der Stellungnahme.

Zu diesen Bemühungen gehörten die Gewährleistung sicherer Arbeitsplätze für Frauen, die Sicherstellung der Chancengleichheit, die Förderung der Teilnahme von Frauen im öffentlichen, politischen, wirtschaftlichen, sozialen und kulturellen Leben und die Erleichterung von Arbeitspraktiken, die es Frauen und Männern ermöglichen sollen, die doppelte Verantwortung von Familie und Beruf zu bewältigen.

Verhütung von Kriegen

Ausdrücklich, so der Vatikanvertreter, sei der Heilige Stuhl zudem überzeugt, «dass es viel Raum für eine stärkere Beteiligung von Frauen gibt, vor allem im Hinblick auf die Verhütung von Kriegen, die Versöhnung, die Rehabilitation und den Wiederaufbau von Gesellschaften in Nachkriegssituationen und bei der Arbeit zur Vermeidung eines Rückfalls in bewaffnete Konflikte». (kap)


1.-August-Feier 2022 auf dem Rütli, hier mit der Präsidentin des Schweizerischen Katholischen Frauenbundes, Simone Curau. | © Raphael Rauch
25. Juli 2022 | 18:37
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