Amira Hafner-Al Jabaji ist eine ehemalige Moderatorin von SRF.
Schweiz

Grösster muslimischer Dachverband sagt Nein zu «No Billag»

Regensdorf ZH, 20.1.18 (kath.ch) Die Föderation Islamischer Dachorganisationen (Fids) spricht sich gegen die «No Billag»-Initiative aus. Das Angebot der öffentlich-rechtlichen Medien sei wichtig für den Erhalt des religiösen Friedens in der Schweiz, heisst es in einer Mitteilung des grössten muslimischen Dachverbands vom Samstag.

Konstruktive und vertiefte Wissensvermittlung in Religionsfragen gebe es in den Schweizer Medien fast ausschliesslich im öffentlich-rechtlichen Angebot, so die Mitteilung weiter. Dieses sei daher wichtig «für das gegenseitige Verständnis und die Vertiefung des religiösen Friedens in unserem Land.»

Die Fids befürchtet, dass die Stimmen der sprachlichen und religiösen Minderheiten bei einer Annahme der Vorlage, welche die Gebühren für die SRG abschaffen will, zu kurz kämen. Deren Schutz könne nur über ein öffentlich-rechtliches Angebot mit entsprechendem Auftrag gewährleistet werden.

«Die Stärke des Volkes misst sich am Wohl der Schwachen»

«Im Wissen, dass sich die Stärke des Volkes am Wohl der Schwachen misst, sind wir der Überzeugung, dass die Aufrechterhaltung eines starken Service Public im Wohle der Schweiz und ihrer Bevölkerung ist», sagt die Fids am Ende ihrer Mitteilung.

Bereits vor einer Woche hatte sich die Waadtländer Vereinigung der Muslime (UVAM) gegen die Vorlage ausgesprochen.  Die UVAM wies darauf hin, dass das Angebot der SRG religiöse Programme umfasse, die für gegenseitiges Verständnis zwischen Religionen und Kulturen sorgten. Für religiöse Minderheiten seien solche Sendungen eine Möglichkeit, Vorurteile abzubauen und Aufklärung zu leisten. Bei einer Annahme der Vorlage, die am 4. März zur Abstimmung kommt, würden gewisse religiöse und gesellschaftliche Themen nicht mehr mit genügend Hintergrundwissen und Neutralität aufgearbeitet, befürchtet die UVAM. (sys)

Amira Hafner-Al Jabaji ist eine ehemalige Moderatorin von SRF. | © SRF
20. Januar 2018 | 17:04
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