Südliches Flair am Seeufer von Lugano
Schweiz

Don Samuele Tamagni bleibt bis Sommer im Knast

Ein Priester des Bistums Lugano war einem jungen Neapolitaner verfallen. Er veruntreute über 800’000 Franken. Am Mittwoch hat ihn das Strafgericht von Lugano zu einer Freiheitsstrafe von 33 Monaten verurteilt.

Der Priester Samuele Tamagni wurde «der wiederholten und teilweise schweren Veruntreuung, des wiederholten Betrugs sowie der schweren und wiederholten Misswirtschaft für schuldig befunden», berichtet der Tessiner Sender RSI.

Über 800’000 Franken veruntreut

Das Gericht sprach laut RSI von einer «erheblichen Schuld»: Der Priester habe keine Skrupel gehabt, Gelder zu veruntreuen. Er habe Vertrauen ausgenutzt und «alle Ideale verraten, für die er sich eingesetzt hatte».

Der Priester hatte über 800’000 Franken veruntreut – darunter Geld seiner Eltern, Freunde, Gemeindemitglieder und einer Stiftung.

«Es ist die richtige Strafe»

Das Geld landete in den Taschen eines 27-jährigen Neapolitaners, mit dem der Priester eine Liebesbeziehung hatte. Das Geld sei unter anderem ins Glückspiel geflossen, berichten verschiedene Medien.

«Es ist die richtige Strafe für das, was ich getan habe, und das ist schwerwiegend», sagte der Priester laut catt.ch. Ein Teil der Freiheitsstrafe wird zur Bewährung ausgesetzt, bis Sommer muss Don Samuele aber im Knast bleiben.

Auch Stiftungsgelder veruntreut

Der Fall sorgte monatelang für Schlagzeilen, denn Samuele Tamagni gilt als bekannte Persönlichkeit im Tessin. Er ist der Bruder von Maurizio Tamagni, dessen Sohn Damiano 2008 am Karneval von Locarno mit Fusstritten getötet worden war.

Samuele Tamagni – als Onkel des Getöteten – wirkte als Vizepräsident der «Stiftung Damiano Tamagni», die sich seit dem gewaltsamen Tod von Damiano der Präventionsarbeit gegen Jugendgewalt verschrieben hat. Auch aus der Stiftung hatte Samuele Tamagni Gelder veruntreut. (rr)


Südliches Flair am Seeufer von Lugano | © Raphael Rauch
9. März 2022 | 18:31
Lesezeit: ca. 1 Min.
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