Der Heilige Nikolaus lobt gute Kinder
Schweiz

Der Heilige Nikolaus: Vom Bischof zum Samichlaus

Wie jedes Jahr kommt am 6. Dezember der «Samichlaus«. Aber was hat es mit diesem Brauchtum auf sich? Das Video «So geht katholisch» zeigt, woher der Samichlaus tatsächlich stammt und was er mit dem Heiligen Nikolaus zu tun hat.

Silvan Maximilian Hohl

Den «Samichlaus» – beziehungsweise den Nikolaus – gab es wirklich. Überlieferte Reliquien geben einen Hinweis darauf. Nikolaus lebte Ende des 4. Jahrhunderts und war Bischof von Myra. Heute heisst die Stadt Demre und liegt in der Türkei.

In den 1950er-Jahren wurde an diesen Reliquien eine wissenschaftliche Untersuchung durchgeführt. So stellten Wissenschaftler unter anderem fest, dass der Heilige Nikolaus 72 bis 80 Jahre alt wurde und rund 1,67 m gross war. Der Bischof litt vermutlich unter schwerer chronischer Arthritis und an wiederkehrenden Kopfschmerzen.

Es ranken sich viele Legenden um den Bischof von Myra. Zum einen soll er junge Frauen vor der Prostitution und zum anderen die Menschen in Myra vor einer Hungersnot bewahrt haben. Des Weiteren gilt er als Schutzpatron der Seeleute, weil er angeblich ein in Seenot geratenes Schiff und dessen Mannschaft rettete, indem er ihnen erschien. Auch soll er sein ererbtes Vermögen unter den Armen verteilt haben.

In der Orthodoxen Kirche besonders verehrt: der Heilige Nikolaus – hier in der Serie "So geht katholisch".
In der Orthodoxen Kirche besonders verehrt: der Heilige Nikolaus – hier in der Serie "So geht katholisch".

Der Gedenktag des Heiligen Nikolaus am 6. Dezember ist mit vielen Bräuchen verbunden. So gab es in mittelalterlichen Klosterschulen den Brauch, dass die Kinder am Nikolaustag einen «Kinderbischof» aus ihren Reihen wählen durften. Wie in einer verkehrten Welt predigte das ausgewählte Kind den Erwachsenen und durfte ihr Verhalten tadeln.

Abgelöst von Christkind

Mit der Zeit entwickelte sich der bis heute übliche Brauch: Ein Erwachsener verkleidet sich als «Nikolaus» und lobt und beschenkt die guten Kinder. Wegen der Ablehnung der Heiligenverehrung im Zuge der Reformation wurde dann die Bescherung in vielen Ländern auf Weihnachten verlegt. Und so wurde Nikolaus als Gabenbringer mancherorts vom Christkind abgelöst.

Der Heilige Nikolaus und Schmutzli
Der Heilige Nikolaus und Schmutzli

Während die «guten» Kinder Geschenke erhielten, wurden die «bösen» durch Schläge mit einer Birkenrute bestraft. Welche Kinder im letzten Jahr gut und welche böse waren, liest Nikolaus «in seinem goldenen Buch». Ab dem 17. Jahrhundert bekam Samichlaus einen Begleiter zur Seite gestellt. In der Schweiz ist das der «Schmutzli». Er ist nun dafür verantwortlich, die Kinder zu tadeln.

Der Beitrag wurde auf kath.ch erstmals am 6. Dezember 2022 publiziert.


Der Heilige Nikolaus lobt gute Kinder | © Underkath
6. Dezember 2023 | 09:00
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