Gerhard Pfister, CVP-Präsident und Zuger Nationalrat
Schweiz

CVP-Präsident verteidigt Wertedebatte

Morschach SZ, 29.10.16 (kath.ch) An der Parteiversammlung der CVP Schweiz in Morschach hat Parteipräsident Gerhard Pfister zur «viel diskutierten Wertedebatte» Stellung genommen. Es gelte, die christlich geprägte Kultur zu verteidigen. Und dabei sieht sich der Parteipräsident in einer Reihe mit den christdemokratischen Parteien Deutschlands und Österreichs. Die Delegierten sprachen sich an der Versammlung klar gegen die Atomausstiegsinitiative aus.

«Ich bin stolz auf die CVP. Denn wir beginnen, Themen zu setzen!», sagte der CVP-Präsident und Nationalrat Gerhard Pfister am 29. Oktober vor den rund 300 Gästen und Delegierten der CVP Schweiz laut Medienmitteilung im Swiss Holiday Park in Morschach. Seit diesem Sommer – Pfister wurde Ende April zum Parteipräsidenten gewählt – habe die CVP wichtige Debatten lanciert und geprägt. Dabei stiess sie auch auf Widerspruch. Doch eine Partei sei nur dann erfolgreich, wenn sie Gegner habe, so Pfister.

Bekenntnis zu christlichen Werten

Zu der von ihm hervorgehobenen Wertedebatte – die er zu einem von drei Kernthemen der CVP erklärte – nahm Pfister in seiner Eröffnungsrede Stellung. Es sei das Recht der CVP, den Rechtsstaat und die christlich geprägte Kultur des Landes zu verteidigen. Die Wertedebatte, die gar nicht so neu sei, wie sie in den letzten Wochen in den Medien dargestellt worden sei, will Pfister zusammen mit den Schwesterparteien in Österreich und Deutschland führen. So zitierte er in Morschach drei Thesen des Fraktionschefs der ÖVP, Reinhold Lopatka, zu Rechtsstaat, dem christlich-jüdisch-abendländischen Wertefundament europäischer Staaten und der Trennung von Staat und Religion.

«Ich finde, die ÖVP hat Recht, ich finde, die CDU hat Recht, und ich finde, die CVP hat Recht, wenn sie den Rechtsstaat und unsere christlich geprägte Kultur verteidigt», sagte Pfister. Und damit meinte er ausdrücklich, dass sich die Schweiz gegen «Fundamentalisten religiöser Art, gegen Extremisten von Rechts und von Links, gegen alle, denen der Rechtsstaat egal ist» wehren müsse. Wenn er damit in die «konservative Ecke» gedrängt werde, dann nehme er das in Kauf. Für Pfister ist das jedoch «beste europäische christdemokratische Tradition».

Nein zu Atomausstiegsinitiative

Dass diese Werte nicht zwingend mit der Haltung der katholischen Kirche übereinstimmen müssen, zeigte sich bei der Diskussion über die Initiative «Für den geordneten Ausstieg aus der Atomenergie». Während die zuständige Kommission der Schweizer Bischofskonferenz sich für ein Ja ausspricht, hatte die Atomausstiegsinitiative bei der CVP keine Chance. Mit 178 Nein- zu 69 Ja-Stimmen bei 7 Enthaltungen sprachen sich die Delegierten gegen einen vorzeitigen Ausstieg aus der Atomenergie aus. Die von der CVP initiierte Energiestrategie 2050 sei der richtige Weg für eine Energiewende in der Schweiz, wurde an der Versammlung betont. (ms)

Gerhard Pfister, CVP-Präsident und Zuger Nationalrat | © zVg
29. Oktober 2016 | 15:35
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