Zitat
Catherine Davies: Neue Frauenbewegung hat Umgang mit sexueller Gewalt massgeblich geprägt
Im Rahmen der Ringvorlesung zu sexuellem Missbrauch im Umfeld der katholischen Kirche referiert Catherine Davies über Gewalt und Geschlecht in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Die Frauenbewegung hat ein Umdenken gebracht. Gesellschaft und Regierung haben sich allerdings lange gegen den Aktivismus gesperrt.
«Die Neue Frauenbewegung hat seit den 1970er-Jahren den staatlichen und gesellschaftlichen Umgang mit sexueller Gewalt massgeblich geprägt. Insbesondere hat sie den Umgang von Gerichten mit Opfern von Vergewaltigung angeprangert und die im Gerichtssaal und der medialen Öffentlichkeit häufig zu findende Täter-Opfer-Umkehr kritisiert. Wo früher eine von Voyeurismus geprägte Berichterstattung dominierte, werden auch dank dieser Initiativen heute regelmässig Betroffene gehört und ihre Expertise anerkannt. Teile von Gesellschaft und Regierung haben sich allerdings lange gegen diesen Aktivismus gesperrt – so wurde die Vergewaltigung in der Ehe erst 1992 in der Schweiz kriminalisiert.»
Das schrieb Catharine Davies auf Anfrage von kath.ch. Sie ist Wissenschaftliche Oberassistentin am Historischen Seminar der Universität Zürich. Heute am 23.11.23 ab 16.15 Uhr hält Catharine Davies zusammen mit Svenja Goltermann einen Vortrag mit dem Titel «(Sexuelle) Gewalt und Geschlecht in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts» an der Universität Zürich. Dieser Vortrag findet ihm Rahmen der Ringvorlesung Sexueller Missbrauch im Umfeld der katholischen Kirche statt. (jas)
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