Caritas Schweiz will mit neuer Stelle politische Präsenz stärken

Luzern, 7.12.16 (kath.ch) Caritas Schweiz will ihre politische Präsenz stärken. Hierfür hat das katholische Hilfswerk eigens eine neue Stelle geschaffen. Martin Flügel, ehemaliger Leiter Sozialpolitik und Präsident von Travail.Suisse, ist seit 1. September «Leiter Politdialog» bei Caritas, wie das Hilfswerk am 7. Dezember mitteilt.

«Wir erfüllen mit der Schaffung dieser Stelle unseren gesellschaftspolitischen Auftrag», erklärt Odilo Noti, Leiter Kommunikation und Marketing bei Caritas Schweiz, gegenüber kath.ch. Dieser bestehe einerseits aus praktischer Hilfeleistung, andererseits in einem gesellschaftspolitischen Engagement für sozial Benachteiligte. In diesem Diskurs soll die Stimme von Caritas nun «noch besser hörbar sein», so Noti.

Mehr als Lobby-Arbeit

Konkret wird Martin Flügel die «Kommunikation mit nationalen politischen Akteuren wie Parlamentsmitgliedern, Verwaltung und Verbänden» pflegen, heisst es in der Mitteilung. Hier soll er die Position von Caritas einbringen. Bei der Stelle gehe es aber um mehr als blosse Lobby-Arbeit, betont Noti: Der neue Leiter Politdialog soll «politische Entwicklungen systematisch beobachten» und daraufhin analysieren, «was für Caritas relevant ist in den Bereichen Sozial-, Migrations- und Entwicklungspolitik.» Ziel sei es, dass Caritas schneller agieren und reagieren könne. Das könne beispielweise bedeuten, dass das Hilfswerk eine Veranstaltung für Parlamentarier organisiere.

Auf die Stelle, die nur kurze Zeit ausgeschrieben war, hätten sich mehrere Kandidaten beworben. Für Flügel hätte dessen langjährige politische Erfahrung gesprochen, erklärt Noti.

Grosse Erfahrung in Bundesbern

Martin Flügel studierte an der Universität Bern Philosophie und Volkswirtschaft. Bevor er das Präsidium von Travail.Suisse übernahm, war er dort bereits Leiter Sozialpolitik. Er verfügt laut Caritas über grosse Erfahrung in Bundesbern.

Travail.Suisse ist ein Dachverband von Gewerkschaften, dem elf Organisationen angehören, darunter die Gewerkschaft Syna. (sys)

 

7. Dezember 2016 | 16:59
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