Peter Marbet
Schweiz

Caritas-Direktor Peter Marbet sagt am 13. Juni Ja zum CO2-Gesetz

Caritas-Direktor Peter Marbet ist klar für das CO2-Gesetz. Dieses sei ein erster Schritt in Richtung Klimagerechtigkeit. Die Schweiz müsse ärmeren Ländern finanziell unter die Arme greifen, damit auch sie wirksam den Klimawandel bekämpften können, forderte Marbet an einer Pressekonferenz.

Für Menschen in Entwicklungsländern hat die Klimakrise bereits heute konkrete negative Auswirkungen. Sie treffe am Stärksten die Ärmsten. Das entspricht gemäss Marbet einem Paradox: Die Ärmsten tragen am wenigsten zur Erderwärmung bei, spürten die Folgen der Klimaveränderung aber am deutlichsten.

Sie verfügten nicht über die nötigen Mittel, um sich vor Dürren, Sturzfluten, steigenden Meeresspiegeln und Wirbelstürmen zu schützen.

Schweiz hat grosse Füsse

Ganz anders die Schweiz: Im weltweiten Vergleich und besonders gegenüber Entwicklungsländern sei der «Klima-Fussabdruck pro Kopf» hierzulande riesig.

Aus Sicht von Caritas Schweiz trägt die Eidgenossenschaft eine grosse Mitverantwortung bei der Bekämpfung der globalen Klimaveränderung.

Abstimmung am 13. Juni

Der Caritas-Direktor sprach an der Medienkonferenz die Gewohnheiten und Ansprüche von Schweizerinnen und Schweizern an. Dazu gehöre, «wie wir wirtschaften, wohnen, essen, reisen und konsumieren». Die hiesigen Lebensgewohnheiten führten zu einem bedeutenden «pro Kopf-Fussabdruck».

Caritas fordert ein Umdenken. Das Land müsse den CO2-Ausstoss stark reduzieren. Gleichzeitig müsse das Land die ärmeren Länder im Klimaschutz unterstützen. Am kommenden 13. Juni gelangt das «CO2-Gesetz» vor das Stimmvolk.

Schon mal einen Schritt vorwärts

Caritas-Direktor Peter Marbet verlangte an der Online-Konferenz, dass die fossilen Brennstoffe durch erneuerbare Energieträger ersetzt werden. Energieverbrauch und Ressourcen müssten effizienter genutzt werden.

«Das revidierte CO2-Gesetz ist ein erster und wichtiger Schritt in diese Richtung, damit die Schweiz zwischen 2040 und allerspätestens 2050 klimaneutral wird», erklärte Marbet.

Weitergehende Forderungen

Die Schweiz müsse zudem die ärmeren Länder im Klimaschutz unterstützen. Der grösste Teil des schweizerischen Klima-Fussabdrucks entstehe durch «graue Emissionen» im Ausland. Der Bund müsse dies berücksichtigen und die Klima-Verantwortung der Schweiz umfassend anerkennen, verlangte Marbet.

Konkret soll der Bund die Klima-Mittel für Entwicklungsländer zusätzlich zu den Geldern der öffentlichen Entwicklungszusammenarbeit auf mindestens eine Milliarde Franken im Jahr verdoppeln.

Für Schäden bezahlen

Die Schweiz soll zudem Entschädigungsbeiträge an Entwicklungsländer leisten für klimabedingte Schäden. Bereits heute litten Millionen von Menschen im globalen Süden unter nicht mehr vermeidbaren Klimaschäden und deren sozialen und existenzbedrohenden Folgen.

Das wirtschaftliche Handeln von Firmen und Personen müsse politisch so gesteuert werden, dass ökologisches und soziales Verhalten belohnt und Umweltgefährdung sanktioniert werde.

Aussenpolitik ausbauen

Die Klimaaussenpolitik der Schweiz müsse auf Klimagerechtigkeit fussen und die Armutsfragen ins Zentrum rücken.

Bei multilateralen Organisationen und bilateralen Treffen mit anderen Regierungen müsse sich der Bund für weitreichende Klimaschutzziele und grosszügige Klimafinanzierung für Entwicklungsländer einsetzen.

Langfristig denken

Langfristig kommen die vom Klimawandel verursachten Schäden teuer zu stehen, mahnt Marbet. Darum müsse die Schweiz jetzt handeln und sich beim Kampf gegen «Naturkatastrophen und Schäden an Infrastruktur und Häusern» finanziell einbringen, sodass die gesundheitlichen und gesellschaftlichen Kosten des Klimawandels eingedämmt werden können. (gs)


Peter Marbet | © Georges Scherrer
3. Mai 2021 | 14:33
Lesezeit: ca. 2 Min.
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