Bischof Valerio Lazzeri
Schweiz

Bischof Valerio Lazzeri: «Es war eine sehr positive Erfahrung»

Vergewaltigung, Missbrauch, Sex-Affären: Das Bistum Lugano kommt nicht aus den Schlagzeilen. Bischof Valerio Lazzeri will sich zu den Skandalen aktuell nicht äussern. Über die nationale synodale Versammlung in Einsiedeln sagt er: «Wir haben interessante Synthesen entwickelt, die uns eine Zukunft eröffnen.»

Regula Pfeifer

Wie haben Sie die nationale synodale Versammlung empfunden?

Bischof Valerio Lazzeri*: Es war eine sehr positive Erfahrung. Wir konnten uns treffen, zusammen sein und uns über verschiedene Visionen von Kirche austauschen. Dabei haben wir interessante Synthesen entwickelt, die uns eine Zukunft eröffnen. Und damit eine Hoffnung, gemeinsam weitergehen zu können.

«Der Bericht muss richtigerweise nicht meiner Vision entsprechen.»

Entspricht der Synodenentwurf Ihren Vorstellungen?

Lazzeri: Der Bericht ist eine gute Synthese aus den verschiedenen Antworten auf die Umfragen in den Bistümern. Die Korrekturen, die heute von verschiedenen Seiten vorgeschlagen wurden, können sicher positiv integriert werden. Das wird die Vision in einigen Punkten etwas präzisieren. Generell muss der Bericht richtigerweise nicht meiner Vision entsprechen. Es ist ein Spiegel der Wahrnehmungen, die viele Katholikinnen und Katholiken in der Schweiz haben.

Gruppenarbeit an der nationalen synodalen Versammlung in Einsiedeln – mit Bischof Valerio Lazzeri (Mitte) und Weihbischof Alain de Raemy.
Gruppenarbeit an der nationalen synodalen Versammlung in Einsiedeln – mit Bischof Valerio Lazzeri (Mitte) und Weihbischof Alain de Raemy.

Möchten Sie gewisse Themen weiterverfolgen, von denen Sie heute gehört haben?

Lazzeri: Das Wichtigste ist, sich bewusst zu sein, was die Sendung der Kirche ist. Die Kirche muss sich in den verschiedenen Kontexten der Schweiz realisieren. Und wir haben sehr unterschiedliche Kontexte. Je mehr wir uns in Richtung einer gemeinsamen Vision entwickeln von dem, was die Kirche in unserer Zeit sein soll, umso eher finden wir Wege, diese in den verschiedenen kulturellen Kontexten umzusetzen.

* Valerio Lazzeri (58) ist Bischof von Lugano.


Bischof Valerio Lazzeri | © Christian Merz
3. Juni 2022 | 09:02
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