Bischof Joseph Bonnemain: «Pornosüchtige sollen professionell unterstützt werden»
Für Papst Franziskus sind Pornos des Teufels. Die Präventionsbeauftragte des Bistums Chur, Karin Iten, wünscht sich vom Papst mehr Differenzierung. Der Churer Bischof Joseph Bonnemain findet, Pornos trennten «die innige Liebe zweier Menschen».
«In einem Gespräch mit Seminaristen und Priestern, die in Rom studieren, hat Papst Franziskus zahlreiche Themen angesprochen. Auf die Frage, wie die heutige Generation von Priestern und Seminaristen in die Welt der digitalen und sozialen Medien eintauchen könne, um dieses Hilfsmittel zu nützen, ohne die eigene Identität zu vergessen, kam er auf digitale Pornografie zu sprechen. Er wies darauf hin, dass die Fortschritte der Wissenschaft grossen Nutzen bringen, aber auch Gefahren bergen.
Weiters warnt er vor den Auswirkungen des Konsums pornografischer Inhalte. Bischof Joseph Maria Bonnemain ist für dieses Statement des Papstes dankbar und unterstützt ihn im Engagement für einen sorgfältigen Umgang mit der Sexualität. Pornografie könne ein hohes Suchtpotential entfalten, vor allem junge Menschen sind besonders gefährdet.
Karin Iten plädiert in ihrer Stellungnahme für eine Differenzierung. Bischof Joseph Maria unterstützt sie in den Punkten: Verbrechen wie Kinderpornografie sind nicht zu dulden. Er verurteilt ebenfalls jeglichen Machtmissbrauch, jeden Missbrauch durch Ausnützung und Not und distanziert sich deutlich von der Darstellung eines Menschen als Objekt.
Er möchte darüber hinaus betonen, dass der Konsum pornografischer Darstellungen das hohe Gut der menschlichen Sexualität von der persönlichen Beziehung, der vertrauten Zuneigung und der innigen Liebe zweier Menschen trennt.
Pornosüchtige sollten, wie alle von Leid bringender Sucht Betroffene, professionell unterstützt werden. Bischof Joseph Maria ermutigt alle, die Hilfe benötigen, sich diese zu holen. Es seien bereits zu viele Existenzen daran zugrunde gegangen.»
Die Sprecherin des Bistums Chur, Nicole Büchel, äussert sich gegenüber kath.ch zu den Aussagen von Papst Franziskus zum Porno-Konsum und zur Kritik der Churer Präventionsbeauftragten Karin Iten. Zuerst hatte das Portal «swiss-cath» über Büchels Reaktion berichtet. (rr)
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