Bernd Nilles, Geschäftsführer des katholischen Hilfswerks Fastenaktion
Zitat

Bernd Nilles: «Es geht darum, auf Dinge zu verzichten, die wir gar nicht brauchen»  

«Weniger ist mehr» – so heisst das Motto der diesjährigen ökumenischen Kampagne. Ob weniger tatsächlich mehr ist, darüber diskutiert Sandra Leis im Podcast «Laut + Leis» mit Bernd Nilles. Er ist Geschäftsführer von Fastenaktion und sagt, dass es eine innere Umkehr brauche.

«Es geht uns darum, auf Dinge zu verzichten, die wir eigentlich gar nicht wirklich brauchen. Deswegen sprechen wir bei Fastenaktion auch von Überkonsum. Wir wollen dem Überkonsum begegnen und nicht einfach dem Konsum. Natürlich müssen wir Essen kaufen, natürlich möchten wir auch mal Urlaub machen. Aber es kann nicht nachhaltig sein für uns alle, wenn man alles zehnmal macht. Wenn man zehnmal in Urlaub fliegt oder x neue Elektrogeräte kauft und niemals darüber nachdenkt, eines zu reparieren, sondern es direkt wegwirft. Das kann nicht sinnvoll sein. Also wir müssen diesem Überkonsum begegnen. 

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De facto ist es eine Art Kulturwandel, denn man hat uns ja beigebracht, man brauche viel Konsum für die Wirtschaft, die Wirtschaft muss wachsen, alles muss mehr, mehr, mehr. Und das ist schon auch eine geistige, eine gedankliche Umstellung, die man übrigens auch in ‹Laudato si’›, in der Enzyklika, findet, wo Papst Franziskus uns ja auch zu einer inneren Umkehr einlädt. Ich glaube, darum geht es, dafür muss man aber nicht katholisch sein. Es geht um eine innere Umkehr. Darum, eine neue Beziehung auch zur Natur aufzubauen und hier Bescheidenheit an den Tag zu legen – für sich selbst, für die nachfolgenden Generationen, aber auch für die armen Menschen im globalen Süden, die teilweise wegen uns sogar Hunger leiden müssen.»

Das sagt Bernd Nilles. Er ist Geschäftsführer des Hilfswerks Fastenaktion und mitverantwortlich für die ökumenische Kampagne während der Fastenzeit. (sl)


Bernd Nilles, Geschäftsführer des katholischen Hilfswerks Fastenaktion | © Sandra Leis
27. Februar 2024 | 16:00
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