«Wir retten nicht nur Menschenleben, sondern die Menschenrechte»

Medienmitteilung

Pfarrer Solalinde: «Kein Mensch ist illegal»

Beim internationalen, von der Gemeinschaft Sant’Egidio organisierten Treffen «Frieden ohne Grenzen» wurde auch über «Migration heute» gesprochen. Bei dem Podium sprach der Leiter der Mission Open Arms, Riccardo Gatti, und beklagte «die fehlende Unterstützung der europäischen Institutionen» im Mittelmeer: «Auf dem Meer retten wir mit unseren 65 Einsaetzen zuerst vor Lesbos und dann im Kanal von Sizilien nicht nur Personen, sondern auch die Menschenrechte. Die Kriminalisierung der NGOs hat zahlreiche Missbräuche gefördert und sozusagen institutionalisiert. Ein Leben zu retten, ist keine Entscheidung, sondern eine Pflicht.»

Dem stimmte Regina Catrambone zu, die Direktorin von Moas (»niemand hat es verdient, im Meer zu sterben»); sie erklärte, dass ihre Vereinigung ab 2017 die Aufmerksamkeit auf das Drama der Rohingya in Bangladesch gelenkt hat.

Pfarrer Alejandro Solalinde von «Hermanos en camino» (Mexiko) sprach die Empfehlung aus, «die Migration in einer anderen Sichtweise zu betrachten», weil «manche Menschen im Gesetz einiger Staaten als illegal angesehen werden, während kein Mensch illegal ist».

Madrid, 17. September 2019

Sant'Egidio
17. September 2019 | 14:54