Krankensalbung

Mit diesen Gegenständen wird die Krankensalbung durch einen Priester gestaltet.
Mit diesen Gegenständen wird die Krankensalbung durch einen Priester gestaltet.

Das Sakrament der Krankensalbung

Das Sakrament der Krankensalbung ist ein Zeichen der Stärkung für Kranke. Die Krankensalbung geht auf die Bibelstelle im Jakobusbrief 5,14-15 zurück: «Ist einer unter euch krank, dann rufe er die Ältesten der Gemeinde zu sich; sie sollen Gebete über ihn sprechen und ihn im Namen des Herrn mit Öl salben. Das gläubige Gebet wird den Kranken retten und der Herr wird ihn aufrichten; und wenn er Sünden begangen hat, werden sie ihm vergeben.»

Die Krankensalbung soll den Kranken Stärkung und Linderung sowie das Vertrauen auf den Beistand Christi schenken. Oftmals wird dieses Sakrament auch «Letzte Ölung» genannt. Das geht auf die Tradition zurück, dass die Krankensalbung lange Zeit nur Sterbenden gespendet wurde. Seit dem Zweiten Vatikanischen Konzil (1962-1965) wird sie aber als ein Sakrament der Ermutigung und Aufrichtung für Erkrankte verstanden. Sie kann mehrmals im Leben empfangen werden, auch schon vor einer schwierigen Operation, bei ersten Anzeichen einer schweren Erkrankung oder im hohen Alter. Gültig spenden kann die Krankensalbung nur ein Priester.

Ritus der Krankensalbung

Nach der Eröffnung, dem Schuldbekenntnis oder der Beichte und einem kurzen Wortgottesdienst wird der Ritus der Salbung durch Fürbitten eröffnet. Danach legt der Priester dem Kranken oder der Kranken schweigend im Gebet die Hände auf den Kopf. Es folgt das Dankgebet über das Öl. Das Öl, auch Krankenöl genannt, wird jedes Jahr in der Chrisammesse mit den anderen heiligen Ölen – dem Chrisam und dem Katechumenenöl – durch den Bischof geweiht. Die Öle werden zur Verwendung in alle Pfarreien des Bistums gebracht.

Der Priester zeichnet mit Daumen und Zeigefinger dreimal mit Öl ein Kreuz auf die Stirn des Kranken oder der Kranken und spricht zeichenhaft das von Christus verkündete Heil zu, vor allem die Befreiung von Schuld. Er spricht dazu die Worte: «Durch diese heilige Salbung helfe dir der Herr in seinem reichen Erbarmen, er stehe dir bei mit der Kraft des Heiligen Geistes. Amen.» Dann folgt die Salbung der Innenflächen der Hände mit den Worten: «Der Herr, der dich von Sünden befreit, rette dich, in seiner Gnade richte er dich auf. Amen.» Ein Gebet nach der Salbung und das Vaterunser beenden die Feier. Falls der Kranke oder die Kranke dies möchte, wird die Kommunion gespendet. Die Feier endet – ob mit oder ohne Kommunion – mit dem Segen.

Es ist schön, wenn bei der Feier der Krankensalbung Angehörige und befreundete Personen dabei sein können.

Um die Krankensalbung zu empfangen, wenden sich Kranke oder deren Angehörige an das Wohnpfarramt oder an die Spitalseelsorge. In vielen Pfarreien gibt es auch Krankengottesdienste, in welchen das Sakrament der Krankensalbung gespendet wird.