Heiligsprechung von Marguerite Bays

Heiligsprechung von

Marguerite Bays

Bildnis von Marguerite Bays | © Bernard Hallet

«Ohne ihr Land zu verlassen, hatte sie ein offenes Herz für die Belange der Gesamtkirche und der Welt. Mit dem Sendungsbewusstsein, das sie auszeichnete, führte sie in ihrer Pfarrei das Hilfswerk “Sainte-Enfance” und eine weitere Bewegung zur Verbreitung des Glaubens ein.»

Papst Johannes Paul II. in der Ansprache zur Seligsprechung von Marguerite Bays 1995.

Eckpunkte auf dem Weg zur Heiligsprechung
Bildnis von Marguerite Bays.
Bildnis von Marguerite Bays.

“Gottes Güte ist unendlich, nie darf man an seiner Barmherzigkeit zweifeln.”

Marguerite Bays zu Kranken und Sterbenden

Am 13. Oktober 1815 wird Marguerite Bays heiliggesprochen. Die Frau, die im Weiler La Pittaz im Greyerzerland im Kanton Freiburg gelebt hat, galt bereits zu Lebzeiten als heiligmässig. Sie kümmerte sich um Kinder, Kranke und Sterbende und wurde um Rat und Beistand gebeten.

Sie selbst wollte nie im Zentrum stehen. Vielmehr verwies sie immer auf Gott, auf dessen Barmherzigkeit und die Bedeutung des Gebetes und die Feier des Gottesdienstes für den Glauben und das Heil der Menschen.

Marguerite Bays lebte von 1815 bis 1879. Am 29. Oktober 1995 wurde sie durch Papst Johannes Paul II. zusammen mit zwei Schweizer Ordensschwestern – Maria Theresia Scherrer und Maria Bernarda Bütler – durch Papst Johannes Paul II. seliggesprochen.

Mit ihrer Heiligsprechung wird Leben und Wirken einer Christin im Laienstand herausgestellt, die sich voll und ganz am Glauben an Gott und am Wirken der Kirche orientierte. “Ja, unsere Selige ist sehr wohl ein Schatz, ein Kleinod, eine Perle; sie hat ihren Glauben gelebt”, schreibt Pierre Mamie im Geleitwort einer Biografie über Marguerite Bays. Der 2008 verstorbene frühere Bischof von Lausanne, Genf und Freiburg hatte Papst Johannes Paul II. die Seligsprechung der Freiburgerin ans Herz gelegt.

Der Festtag für Marguerite Bays ist der 27. Juni.

Das Leben einer Heiligen

Reliquienschrein mit sterblichen Überresten von Marguerite Bays in der Kirche von Siviriez.
Reliquienschrein mit sterblichen Überresten von Marguerite Bays in der Kirche von Siviriez.

Die Freiburger Näherin Marguerite Bays (1815-1879) wird am 13. Oktober 2019 in Rom von Papst Franziskus heiliggesprochen. Die bescheidene Gläubige ist ein Beispiel für Heiligkeit im Alltag.

Maurice Page

La Pierraz, ein Weiler in der Gemeinde Siviriez im Kanton Freiburg, hatte zur Lebenszeit von Marguerite Bays wohl etwa fünfzehn Bauernhöfe. Die Eltern von Marguerite, Pierre-Antoine und Joséphine, liessen sich auf einem kleinen Gut nieder. Marguerite, die kam am 8. September 1815 zur Welt kam, war das zweitälteste von sieben Kindern.

Marguerite Bays besuchte die Schule im Nachbarort. Sie wird als lebendig und lebensfreudig beschrieben, schien sich aber weder für Jungen und später auch nicht für ein Leben im Kloster zu interessieren. Bays blieb zeitlebens im Haus ihrer Eltern wohnen. Ihre fürsorgliche Art zeigte sich denn auch zuerst in der Familie.

Vom Beruf zur Berufung

Im Alter von 15 Jahren erlernte Marguerite den Beruf der Näherin. Diesen Beruf hat sie zu einer Art Berufung gemacht. Sie wurde “die Näherin von La Pierraz” genannt. Durch ihre Arbeit hatte sie ein aufmerksames Ohr für alle Belange der Familien, die sie als Näherin besuchte, sie war aber eine diskrete Vertraute.

Grosse Aufmerksamkeit richtete sie als alleinstehende Frau auf arme Kinder, Waisen und junge Hausangestellte. Sie verschaffte ihnen Kleidung und kümmerte sich um ihr Wohlbefinden. Wenn sie sie am Sonntagnachmittag zum Unterricht in Glaubensfragen versammelte, ermöglichte sie ihnen auch eine Zeit der Erholung, indem sie sie von der Landarbeit fernhielt.

Marguerite Bays warauch sehr aktiv in der Begleitung der Kranken, zu denen sie oft gerufen wurde. “Ihre Worte berührten das Herz “, sagten Zeitzeugen. Dies galt vor allem bei sterbenden Menschen. Ihre Worte und Gebete kamen von Herzen und waren spontan.

Sie hatte aber auch einen starken Charakter und zögerte nicht, unangemessene Verhaltensweisen zu kritisieren. Für ihren Biographen Robert Loup hat sie wegen dieser Strenge bei einigen Menschen als “böse Frau” gegolten.

Elf Mal zu Fuss nach Einsiedeln gepilgert

Marguerite Bays war viel unterwegs. Sie ging wenn immer möglich jeden Tag zur Kirche in Siviriez, eineinhalb Kilometer entfernt. Sie zog in der Region von Hof zu Hof, um ihrer Arbeit nachzugehen. Sie besuchte auch weiter entfernte Kirchen in Romont, Freiburg oder Broc.

Ihre grössten Reisen aber waren die Wallfahrten zum Kloster Einsiedeln. Elf Mal sei sie in ihrem Leben dorthin gepilgert, stets zu Fuss. Die rund 190 Kilometer hat sie in der Regel in drei Tagesetappen zurückgelegt. Gemäss Robert Loup machte Marguerite Bays in den letzten Jahren ihres Lebens auch eine Pilgerreise zum Marienwallfahrtsort Lourdes.

Marguerite Bays hatte einen wichtigen Platz in ihrer Pfarrei Siviriez. Sie besuchte nicht nur die tägliche Messe und den Gottesdienst, sondern war auch in verschiedenen Gruppen aktiv. Dazu kümmerte sie sich um die Kinder in ihrer Gemeinde und ging für kirchliche Anliegen von Hof zu Hof.

Einer der Handschuhe, mit denen Marguerite Bays ihre Stigmata zu verstecken suchte.
Einer der Handschuhe, mit denen Marguerite Bays ihre Stigmata zu verstecken suchte.

Wundersame Heilung und Stigmata

Seit 1854 litt Marguerite an Darmkrebs. Am 8. Dezember 1854, dem Tag der Verkündigung des Dogmas der Unbefleckten Empfängnis Mariens, wurde sie auf wundersame Weise geheilt. Bald darauf soll sie die Stigmata – die Wundmale Jesu – an ihren Händen, Füssen und der Brust erhalten haben. Stark geschwächt arbeitete sie im Elternhaus weiter.

Ab 1878 war Marguerite von der Krankheit sehr gezeichnet und ans Bett gebunden. Sie starb am 27. Juni 1879 im Alter von 64 Jahren. Für die Bevölkerung war ihr Tod ein grosser Verlust. Einige sagten: “Unser Blitzableiter ist nicht mehr da, unsere Heilige ist tot”.

Auf ihrem Grabmal berührt der Spruch: “Ehrwürdige Schwester, liebe und zarte Patin, vergiss nicht die, die du auf Erden gelassen hast”. Vom Tag ihrer Beerdigung an kamen Menschen zu ihrem Grab, um zu beten und ihr ihre Sorgen anzuvertrauen. (cath.ch/Übersetzung: ms)

Wundersame Rettungen

Das Grab von Marguerite Bays in Siviriez im Kanton Freiburg.
Das Grab von Marguerite Bays in Siviriez im Kanton Freiburg.

Das erste Ereignis, das es ermöglichte, Marguerite Bays seligzusprechen, war ein Wunder am Berggipfel Dent-de-Lys im Jahr 1940. Die wundersame Rettung eines Mädchens nach einem Traktorunfall 1998 ermöglichte das Heiligsprechungsverfahren.

Maurice Page

Bei den meisten Wundern geht es um unerklärbare Heilungen. Dies ist hier nicht der Fall. Am 25. März 1940 beschloss Auguste Davet, Priester in Chavannes-les-Forts, einen Ausflug zum “Dent-de-Lys” zu unternehmen, einem der steilsten und gefährlichsten Gipfel der Freiburger Voralpen. Als guter Kenner der Berge nahm er seine 24-jährige Nichte Marguerite auf die Tour mir, weiter Louis Aubert, einen Ministranten seiner Pfarrei, und Marcel Ménétrey, einen 19-jährigen jungen Mann aus La Pierraz, dem ehemaligen Wohnort von Marguerite Bays.

Dem Schutz der Heiligen anvertraut

Gegen 14 Uhr erreichte die Gruppe den Gipfel. Die Aussicht war grossartig, die Stimmung trotz der Müdigkeit bei allen gut. Um 16 Uhr war es Zeit, mit dem Abstieg zu beginnen. Marcel, der diesen Berg erstmals bestieg, zeigte sich sehr beeindruckt. Er vertraute sich leidenschaftlich dem Schutz von Marguerite Bays an.

“Danke, Marguerite Bays!”

In einer Felswand rutschte das Mädchen aus, fiel ins Leere und zog den Louis Aubert und Auguste Davet nach unten. Marcel Ménétrey sah den Priester etwa 50 Meter in die Tiefe stürzen. Er klammerte sich an das Seil, bereit, ebenfalls zu Tode zu stürzen. Plötzlich aber riss drei Meter vor dem jungen Mann. Ein Schrei entrann seinem Mund: “Danke, Marguerite Bays!”

Mit der Wahl dieses Wunders wusste Pater Humbert Thomas Conus, Postulator für die Seligsprechung, wie sich das Ereignis wissenschaftlich stützen liess. Die Frage drehte sich um den Ursprung des Seilrisses. Die 1987 mit Hilfe von Spezialisten an der Unfallstelle selbst durchgeführte Untersuchung hob alle Hypothesen eines zufälligen Risses auf. Das Seil war von guter Qualität und vom Priester Davet, einem erfahrenen Bergsteiger, geprüft worden.

Die allgemeine Schlussfolgerung der Experten und der zuständigen vatikanischen Kommission war, dass es keine rationale Erklärung für den Seilriss gibt. Theologen erklärten unter Berücksichtigung des religiösen Kontextes und der ständigen Anrufung von Marcel Ménétrey von Marguerite Bays, dass es sich um ein echtes Wunder handle.

Unter den Rädern des Traktors

Das zweite Wunder, welches zur Heiligsprechung führte, geht auf ein Ereignis im Jahr 1998 zurück. Am 6. März fuhr Norbert Baudois, Landwirt in Siviriez, mit seiner Enkelin Virgine, deren älterer Schwester und Cousins los, um Arbeiten entlang der Strasse auszuführen.

Virgine, 22 Monate alt, sass auf dem Traktor. Plötzlich fiel sie hinunter und geriet unter die Hinterräder des schweren Fahrzeugs. Der Landwirt beeilte sich, um ihr zu helfen. “Ich dachte, sie sei tot, aber sie fing an zu stöhnen. Und dann kam es einfach aus dem Herzen, direkt aus dem Herzen, ich sagte: Danke Marguerite!”

Das Kind wurde sofort ins Krankenhaus gebracht. Die Untersuchungen zeigten, dass sie nur wenige Kratzer hatte, alle Organe waren intakt.

“Es ist ein Wunder!”

Als sie die Geschichte des Unfalls hörten, waren die Ärzte sehr überrascht. Einige erklärten es damit, dass in diesem Alter die Knochen eines Kindes weich sind. Andere vermuteten, dass der Körper des kleinen Mädchens in den losen Boden gedrückt wurde. Tatsächlich werden Reifenspuren auf der Kleidung des Mädchens gefunden, aber nicht auf dem Feld, auf dem sie zerquetscht wurde. Ein Arzt sagte damals bereits: “Es ist ein Wunder!”

Die Diözesanakte, die 2014 zu diesem Ereignis nach Rom übermittelt wurde, wurde von einer medizinischen Kommission geprüft. Diese kam zum Schluss, dass die Unversehrtheit des Mädchens nach diesem Unfall unerklärlich sei.

Wie bei der Seligsprechung untersuchte der Vatikan die Angelegenheit. Es wurden weitere medizinische Untersuchungen verlangt. Dabei sollte festgestellt werden, ob die inzwischen erwachsene Frau keine dauerhaften Beeinträchtigungen davontrug. Schliesslich wurde im Januar 2019 die wundersame Natur der Fakten vom Vatikan anerkannt. (cath.ch/Übersetzung: ms)

Wie geht eine Heiligsprechung vor sich?

Die Kirche von Siviriez, wo sich das Grab von Marguerite Bays befindet.
Die Kirche von Siviriez, wo sich das Grab von Marguerite Bays befindet.

Die Heiligsprechung in der römisch-katholischen Kirche erfolgt in einem zweistufigen Verfahren. Zuerst kommt es zur sogenannten Seligsprechung, die eine lokale Verehrung der Personen erlaubt.

Bei einer Seligsprechung stellt die katholische Kirche durch Urteil des Papstes fest, dass ein verstorbener Mensch vorbildlich aus dem Glauben gelebt hat und Christus in besonderer Weise nachgefolgt ist. Daraus ergibt sich die offizielle Empfehlung, diese Person als Vorbild und Fürsprecher bei Gott anzunehmen. Selige werden im Gegensatz zu Heiligen nur regional verehrt. Auf die Seligsprechung kann aber eine Heiligsprechung und damit die weltweite Verehrung der betreffenden Person folgen.

Der Seligsprechung geht ein kirchliches Untersuchungsverfahren voraus. Dazu muss das jeweilige Heimatbistum Informationen über Leben und Sterben der Person sammeln und ein Wunder oder den Märtyrertod sowie Tugendhaftigkeit und den «Ruf der Heiligkeit» nachweisen. Nach Abschluss des Verfahrens werden die Akten der vatikanischen Kongregation für die Selig- und Heiligsprechungsprozesse zugeleitet. Sie prüft die Echtheit der Dokumente und Zeugenaussagen und holt gegebenenfalls Gutachten über Wunder ein.

Die feierliche Heiligsprechung

Die Heiligsprechung ist in der katholischen Kirche eine feierliche Erklärung des Papstes über das vorbildlich christliche Leben eines Menschen und über dessen endgültige Aufnahme bei Gott. Nach dieser Kanonisation – die Aufnahme in das Verzeichnis der Heiligen –, die im Rahmen eines Festgottesdienstes vollzogen wird, darf die betreffende Person weltweit verehrt werden. Die Heiligsprechung setzt eine Seligsprechung voraus.

Der Heiligsprechung geht ein kirchlicher Prozess über mehrere Instanzen voraus, dessen Grundzüge auf das 18. Jahrhundert zurückgehen. Dabei muss nachgewiesen werden, dass auf Fürsprache des Gestorbenen ein wissenschaftlich unerklärliches Wunder geschehen ist. Bei Märtyrern, die wegen “Hass auf den Glauben” ermordet wurden, wird auf einen gesonderten Nachweis eines nach dem Tod gewirkten Wunders verzichtet. Dem Papst steht es frei, Persönlichkeiten unter bestimmten Voraussetzungen auch ohne Nachweis eines Wunders heiligzusprechen.

In der Kirche wurden anfangs die Heiligen ohne förmlichen Prozess anerkannt. Weil es dabei zu Übertreibungen und Parteilichkeiten kam, zog der Papst den Vorgang an sich. Der erste von einem Papst Heiliggesprochene war Bischof Ulrich von Augsburg im Jahr 993. Das offizielle Gesamtverzeichnis der Seligen und Heiligen der katholischen Weltkirche von 2004 (“Martyrologium romanum”) nennt mehr als 6650 namentlich bekannte Selige und Heilige sowie 7400 weitere bei Christenverfolgungen getötete Märtyrer.

Zur Ehre der Altäre erhoben

Mit der Heiligsprechung wird eine Person in den Kanon – das Verzeichnis – der in der katholischen Kirche verehrungswürdigen Personen aufgenommen. Die Heiligsprechung wird auch “Erhebung zur Ehre der Altäre” genannt.

Aus theologischer Sicht meint die Heiligsprechung, dass nichts gegen die Annahme spricht, dass die Seele dieses Menschen bereits in der Gemeinschaft mit Gott und den Heiligen im Himmel ist. Damit brauchen Gläubige nicht mehr für das Seelenheil dieser Person zu beten, sondern mit dieser oder auch zu dieser. Dies erfolgt insbesondere im Gottesdienst zu Ehren dieser oder dieses Heiligen an seinem liturgischen Festtag sowie beim Beten der Allerheiligenliturgie.

Papst Johannes Paul II. (1920-2005) hat in seiner über 26-jährigen Amtszeit als Kirchenvorsteher nicht weniger als 425 Menschen heiliggesprochen. Er war es auch, der als Voraussetzung für Selig- und Heiligsprechungen die Zahl der erforderlichen anerkannten Wunder von je zwei auf je eines senkte. Johannes Paul II. wurde am 27. April 2014 von Papst Franziskus heiliggesprochen. (kna/ms)

Schweizer Heilige

Ranftschlucht
Ranftschlucht

Von den mehreren tausend Heiligen und Seligen der römisch-katholischen Kirche stammen mit Marguerite Bays nun drei Heilige aus der Schweiz, die nach dem heute geltenden Heiligsprechungsverfahren zu Vorbildern der Kirche ernannt wurden. Dies sind weiter Niklaus von Flüe (1417-1487), der als Bruder Klaus als Schutzpatron der Schweiz verehrt wird, und Maria Bernada Bütler (1848-1924), Kapuzinerin und Missionsschwester, die in Ecuador und Kolumbien tätig war.

Die Kanonisierung aller drei Schweizer Heiligen erfolgte erst in jüngster Zeit. Niklaus von Flüe wurde bereits zu seinen Lebzeiten als Heiliger angesehen. 1649 erfolgte die Seligsprechung beziehungsweise Kultanerkennung und erst 1947 die Heiligsprechung durch Papst Pius XII. Vielen Katholiken ist der Besuch von Papst Johannes Paul II. in Sachseln und Flüeli-Ranft im Rahmen seiner Reise in die Schweiz 1984 in Erinnerung.

Maria Bernada Bütler war Ordensschwester und Oberin im Kloster Maria Hilf im sanktgallischen Altstätten. 1888 machte sie sich mit weiteren Schwestern nach Lateinamerika auf, wo sie in Ecuador und Kolumbien in der Familienpastoral, der Diakonie und der Verkündigung tätig war. 1967 wurde eine erste Wunderheilung durch Bernarda Bütler anerkannt, kurz darauf ein zweites. Am 12. Oktober 2008 wurde sie durch Papst Benedikt XVI. heiliggesprochen.

Zu den Heiligen des Landes kommen zahlreiche Frauen und Männer, die sich in der Schweiz niedergelassen haben und durch ihr Wirken hier wie selbstverständlich auch als einheimische Heilige betrachtet werden. Dazu gehört beispielsweise der irische Wandermönch Gallus, Stadtpatron von St. Gallen, die aus Ägypten stammende Heilige Verena, Patronin einer Bistumsregion des Bistums Basel, oder das Geschwisterpaar Felix und Regula, Stadtpatrone von Zürich. (ms)

Weitere Heiligsprechungen am 13. Oktober 2019

Ölgemälde von Kardinal John Henry Newman von 1881 von Sir John Everett Millais
Ölgemälde von Kardinal John Henry Newman von 1881 von Sir John Everett Millais

Zusammen mit Marguerite Bays werden am 13. Oktober durch Papst Franziskus drei Ordensschwestern und ein zum Katholizismus konvertierter Theologe heiliggesprochen.

Schwester Josephine Vannini

Josephine Vannini, geboren am 7. Juli 1859 in Rom und gestorben am 23. Februar 1911 in Rom, war eine italienische Nonne. Sie war, gemeinsam mit dem seligen Luigi Tezza, Mitbegründerin der Gemeinschaft der Töchter von Saint Camille. Sie führte die Gemeinde, ohne sich selbst zu schonen, und gilt als ein Beispiel für ein heiliges und hingebungsvolles Leben zugunsten der Kranken.

Schwester Irma Dulce

Maria Rita Lopes Pontes, bekannt als Irma Dulce, geboren in Salvador de Bahia am 26. Mai 1914 und gestorben in der gleichen Stadt am 13. März 1992, war eine brasilianische Nonne aus der Gemeinde der Missionsschwestern der Unbefleckten Empfängnis der Mutter Gottes. Bekannt für ihre vielen Werke zugunsten Bedürftiger gilt sie als Ikone der Nächstenliebe. In Salvador de Bahia wurde sie als “guter Engel von Bahia” bezeichnet.

Schwester Marie Thérèse Chiramel Mankidyan

Marie Thérèse Chiramel Mankidyan, geboren am 26. April 1876 in Puthenchira und gestorben am 8. Juni 1926 in Kuzhikkattusseny, war eine indische Nonne und Gründerin der Schwestern der Heiligen Familie von Thrissur. Ihr ganzes Leben lang widmete sie sich den Bedürftigen aller Kasten und Religionen. Gleichzeitig führte sie ein intensives mystisches Leben.

Kardinal John Henry Newman

John Henry Newman, geboren am 21. Februar 1801 in London und gestorben am 11. August 1890 in Edgbaston, war ein britischer Geistlicher, Philosoph, anglikanischer Theologe und Schriftsteller. 1845 konvertierte er zum Katholizismus , 1879 wurde er Kardinal. Er gilt als Meister der englischen Spiritualität. Tausende von Lutheranern sollen nach seinem Beispiel zur katholischen Kirche übergetreten sein, was in den Seligsprechungsprozess einbezogen wurde. (cath.ch/ms)

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Medienspiegel

Impressionen der Heiligsprechungsfeier
Porträt der heiligen Marguerite Bays. Bernard Hallet
Die Bildnisse der fünf Personen, die am 13. Oktober heiliggesprochen wurden. Darunter die Schweizerin Marguerite Bays (rechts).
Blick auf den Petersplatz während der Heiligsprechung.
Virginie und Norbert Baudois auf dem Petersplatz.
Mit Gesang und Gebeten reisen die Pilger aus der Westschweiz zur Heiligsprechung.
Blick auf den Petersplatz während der Heiligsprechung.

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Glasfenster Allerheiligen | © pixabay geralt CC0