Suspendierter Priester nimmt an Symposium im Vatikan teil

Ein französischer Priester, der wegen sexuellen Missbrauchs suspendiert wurde, befindet sich derzeit bei einer mehrtägigen Veranstaltung in Rom. In der Vergangenheit ist er wegen seiner umstrittenen Haltung zu Homosexualität aufgefallen.

Ein französischer Priester, der 2018 wegen sexuellen Missbrauchs Erwachsener suspendiert worden war, nimmt derzeit an einem internationalen Symposium im Vatikan über das Priestertum teil. Wie mehrere Beobachter in Rom am Freitag berichteten, hatte sich Tony Anatrella (81) privat zu der dreitägigen Konferenz angemeldet. Er tritt dort nicht als Referent auf und ist einer von gut 700 registrierten Teilnehmern.

Priester darf nicht mehr in Öffentlichkeit auftreten

Im Juli 2018 hatte der Priester und Psychoanalytiker Anatrella nach Missbrauchsvorwürfen einen «Verweis» nach dem Kirchenrecht erhalten. Der damalige Pariser Erzbischof Michel Aupetit wies ihn an, keine Beichten mehr abzunehmen, keine geistliche Begleitung von Personen anzubieten und ohne Zustimmung des Bischofs nicht mehr in der Öffentlichkeit aufzutreten.

Umstrittene Haltung zu Homosexualität

Zudem sollte er alle therapeutischen Aktivitäten einstellen. Eine vom Pariser Erzbischof angeordnete kirchenrechtliche Untersuchung habe den «ernsthaften Verdacht» einer Straftat ergeben. Anatrella war früher unter anderem Berater der Französischen Bischofskonferenz und mehrerer Vatikanbehörden, etwa für Ethikfragen, Sexualität und Drogen. Umstritten war unter anderem seine Haltung zu Homosexualität, die er als unvollständige und unreife Form menschlicher Sexualität ansieht. (cic)

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