Zwei Jesuiten-Provinzen in den USA legen Missbrauchslisten vor
Washington, 11.12.18 (kath.ch) Zwei Jesuiten-Provinzen in den USA haben zeitgleich Listen vorgelegt, in denen Ordensmänner benannt werden, die «glaubwürdig des sexuellen Missbrauchs an Minderjährigen beschuldigt» werden. Insgesamt handelt es sich demnach um 153 Priester und Brüder des Ordens.
In der Liste der Westprovinz, die zehn US-Bundesstaaten umfasst, sind 111 Jesuiten aufgeführt, gegen die es Missbrauchsvorwürfe aus den Jahren seit 1950 gibt. Die zentrale und südliche Jesuiten-Provinz, die 13 Bundesstaaten sowie Puerto Rico und Belize umfasst, meldet 42 Namen von Ordensmännern, wobei die Vorwürfe bis 1955 zurückreichen.
Reaktion auf Forderungen von Gläubigen und Opfern
Die Dokumente seien als Reaktion auf die Forderungen von Gläubigen und Missbrauchsopfern freigegeben worden, die auf mehr Transparenz bestehen, erklärten der Provinzial der Westprovinz, Pater Scott Santarosa, und sein Amtsbruder der Zentral- und Südprovinz, Pater Ronald Mercier.
Die Listen enthalten detaillierte Angaben über die Beschuldigten, deren Rang innerhalb des Ordens, die vorgeworfenen Taten und deren Dauer. Beide Provinziale versicherten, dass niemand der Genannten noch im aktiven Dienst sei.
Vermutlich kommt noch eine dritte Liste
Die Dokumentationen sollen in Kürze zu einer externen Überprüfung vorgelegt werden, hiess es weiter. Sollten weitere glaubwürdig Verdächtigte genannt werden, werde die Liste im Frühjahr aktualisiert, erklärten Santarosa und Mercier. Es wird erwartet, dass auch die Jesuiten-Provinz Mittelwesten noch in diesem Monat eine eigene Liste mutmasslicher Täter vorlegt. (kna)
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