Zeitschrift "Wendekreis"
Schweiz

Zeitschrift «Wendekreis» löst sich explizit von katholischer Weltsicht

Luzern, 3.3.16 (kath.ch) Nachdem die in der Entwicklungszusammenarbeit tätige «Bethlehem Mission Immensee» sich mit zwei anderen Organisationen zu «Comundo» zusammengeschlossen hat, richtet sich nun auch deren Publikation, die Zeitschrift «Wendekreis», neu aus. Sie arbeitet neu mit den Publikationen der Partnerorganisationen zusammen. Die aktuelle deutsche Ausgabe thematisiert auch ihre Loslösung von einer katholisch-christlichen Weltsicht.

Die NGO «Comundo» ist ein Zusammenschluss von drei Organisationen, die in der personellen Entwicklungszusammenarbeit tätig sind. Die drei Organisationen sind in verschiedenen Sprachregionen tätig und haben hier ein je eigenes Publikationsorgan, welches viermal pro Jahr erscheint. Neu werden diese drei Redaktionen vermehrt zusammenarbeiten: «In jeder Ausgabe werden einige gemeinsame Texte veröffentlicht», erklärt Nicole Maron, Redaktorin beim Wendekreis, gegenüber kath.ch. Daneben werde jede Ausgabe aber auch eigene Texte publizieren.

In der aktuellen Wendekreis-Ausgabe (Februar 2016) zum Thema «Entwicklung» wird auch die Geschichte des Wendekreises geschildert: Die Zeitschrift war unter dem früheren Namen «Bethlehem» das Publikationsorgan der Missionsgesellschaft Immensee (SMB) und hatte damals ein «klar missionarisches, dem römisch-katholischen Glauben verschriebenes Profil», wie es im Artikel heisst. Im Jahr 2000 übernahm die von der Ordensgemeinschaft unabhängige NGO «Bethlehem Mission Immensee» (BMI) die Trägerschaft der Zeitschrift, die sich ihrerseits 2013 mit zwei weiteren Organisationen zu «Comundo» zusammenschloss. Comundo setzt sich laut Homepage «für eine Welt mit mehr sozialer Gerechtigkeit und Wohlbefinden und weniger Ungleichheit für alle Menschen» ein.

Offen für verschiedene Formen von Religiosität

Der «Wendekreis» hat laut Artikel über die Jahre seine Verankerung in einer katholisch-christlichen Weltsicht stark geöffnet. «Heute ist er konfessionell unabhängig und keiner religiös geprägten Weltsicht verpflichtet, sondern ethisch-humanitären Werten und dem Geist einer globalen Verbundenheit.» Die Zeitschrift nähere sich «mit Offenheit verschiedenen Formen von Religiosität und Spiritualität.»

Inhaltlich spiegle sich diese Ausrichtung schon länger, sagt Sylvie Eigenmann, Redaktionsleiterin des «Wendekreises», auf Anfrage von kath.ch, auch wenn dies nun erstmals so in der Zeitschrift publiziert wurde. «Der Wendekreis ist schon seit einiger Zeit mit kritischem Blick unterwegs, auch was römisch-katholische oder allgemein christliche Themenbereiche anbelangt.» So habe es beispielsweise eine kritische Ausgabe zum 50-Jahr-Jubiläum des Zweiten Vatikanischen Konzils gegeben oder eine zum Thema «Priesterinnen». Comundo interessiere sich dafür, wie Menschen global zusammenleben könnten. «Dabei spielen Weltanschauungen und Werte eine grosse Rolle, und jeder Mensch hat eine Weltanschauung und Werte, ob er sich nun einer bestimmten Religion zugehörig fühlt oder nicht», so Eigenmann. (sys)

Zeitschrift «Wendekreis» | © 2016 Sylvia Stam
3. März 2016 | 12:14
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