Franz Jung ist Bischof von Würzburg.
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Wieder ein deutscher Bischof angezeigt: Bischof Jung muss sich wegen Verleumdung verantworten

Gleich drei Anzeigen liegen gegen den Würzburger Bischof Franz Jung und seinen früheren Generalvikar vor. Ermittlungsgegenstand der Staatsanwaltschaft: falsche Verdächtigung und Verleugnung.

Die Würzburger Staatsanwaltschaft hat ein Ermittlungsverfahren gegen den Würzburger Bischof Franz Jung eingeleitet. Das bestätigte die Anklagebehörde am Montag auf Anfrage der Katholischen Nachrichten-Agentur. Der Streit zwischen den Bistumsoberen und anderen Führungskräften schwelt schon seit mehreren Jahren.

Ermittlungen stehen ganz am Anfang

Bei der Justiz waren vor zwei Wochen drei Strafanzeigen gegen Jung und seinen früheren Generalvikar eingegangen. Ihnen wird unter anderem falsche Verdächtigung und Verleumdung vorgeworfen. Zu den Anzeigenden zählt der ehemalige Domkapitular und Kunstreferent des Bistums, Jürgen Lenssen. Dieser sieht seinen Ruf nachhaltig geschädigt.

Laut Oberstaatsanwalt Tobias Knahn steht die Aufklärung des Sachverhalts noch ganz am Anfang. Zudem sei seine Behörde von Gesetzes wegen gehalten, sowohl be- als auch entlastende Umstände zu ermitteln.

Aussergerichtliche Einigungsversuche sind bisher gescheitert

Hintergrund der Anschuldigungen ist ein seit fünf Jahren auch vor Gericht ausgetragener Streit um Geschäfte mit Immobilien und Kunstwerken. Lenssen und ein weiterer Anzeigeerstatter, eine frühere Führungskraft des Bistums, mussten sich in diesem Zusammenhang einer Anklage wegen des Verdachts der Untreue erwehren. Die Strafverfahren wurden eingestellt. Zivilrechtlich gibt es noch offene Fragen. Versuche einer aussergerichtlichen Einigung sind bisher gescheitert.

Die Anzeigeerstatter sehen sich von der Bistumsleitung zu Unrecht seit Jahren öffentlich verfolgt und verlangen unter anderem eine Entschuldigung. Weder das Bistum noch der von ihm beauftragte Rechtsanwalt wollten sich am Montag zu der Angelegenheit äussern. (kna/am)


Franz Jung ist Bischof von Würzburg. | © KNA
14. August 2023 | 15:01
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