Weltsynode in Rom wird mit ökumenischem Grossereignis beginnen
Tausende junger Menschen werden die Weltsynode der katholischen Kirche in Rom mit Versammlungen und Gebeten begleiten. Eine Gebetsvigil am Vorabend der Eröffnung soll die spirituelle Dimension der Synode betonen.
Die nächste Phase der Weltsynode der katholischen Kirche in Rom soll mit einem religiösen Happening beginnen, an dem sich Gläubige vieler christlicher Kirchen beteiligen. Erste Pläne für das Ereignis Ende September wurden am Montag im vatikanischen Pressesaal in einer ökumenisch besetzten Pressekonferenz vorgestellt.
Beteiligt waren der Hauptberichterstatter der Synode, der Luxemburger Kardinal Jean-Claude Hollerich, der Leiter der ökumenischen Gemeinschaft von Taizé, Bruder Alois, die offiziellen Vertreter der anglikanischen und der armenischen Kirche in Rom, Erzbischof Ian Ernest und Khajag Barsamian, sowie der Präsident der Konferenz Europäischer Kirchen (KEK), der reformierte Pastor Christian Krieger.
Junge Menschen aus allen Ländern Europas
Kardinal Hollerich und Bruder Alois kündigten an, dass in den Tagen vor der Eröffnung der Weltsynode Tausende junge Menschen aus allen Ländern Europas nach Rom kommen werden. Mit Versammlungen und Gebeten würden sie das Projekt der «Synode zum Thema Synodalität» begleiten.
Wichtigstes Ereignis werde eine lange, von der Gemeinschaft von Taizé geleitete Gebetsvigil am 30. September, dem Vorabend der Synodeneröffnung, auf dem Petersplatz sein. Nach der Eröffnung am Sonntag werden sich dann die Teilnehmer der Synode zu einer dreitägigen geistlichen Auszeit an einen Ort nahe Rom zurückziehen.
Spirituelles Ereignis – nicht nur Debatten
Hollerich betonte, die Gebetsvigil und der geistliche Auftakt unterstrichen, dass die Synode vor allem ein spirituelles Ereignis sei und nicht nur aus Debatten bestehe. Hollerich betonte: «Es geht bei der Synode nicht um Kirchenpolitik, sondern um Gebet, den Heiligen Geist und das Volk Gottes, das demütig zusammen vorangeht.»
«Neuer Frühling der Ökumene»
Zur ökumenischen Dimension der Synode erklärte Hollerich, es sei an der Zeit, in der Ökumene «einen Schritt voranzugehen». Synode bedeute, dass alle Getauften mitwirken könnten, dazu gehörten auch die Getauften anderer Kirchen und Gemeinschaften. «Wir brauchen die anderen Brüder und Schwestern, um vollständig synodal zu werden», so Hollerich. Aus diesem Grund erhoffe er sich einen «neuen Frühling der Ökumene» als Folge der Synode. Bruder Alois erläuterte, dass er die Idee zu einer ökumenischen Beteiligung an der Synode bereits im Oktober 2021 vorgetragen habe. Nun hätten Papst Franziskus und die zuständigen Stellen im Vatikan diese Idee aufgegriffen und arbeiteten an der Umsetzung.
Das Grossereignis in Rom werde unter dem englischen Titel «Together» stehen, der Untertitel in verschiedenen Sprachen bedeutet «Versammlung des Volkes Gottes». Alle Getauften könnten daran mitwirken, denn die Taufe sei es, was Christen unterschiedlicher Kirchen schon heute vereine. Die von Papst Franziskus ausgerufene Weltsynode sei ein «Moment der Einheit angesichts so vieler Polarisierungen in der Gesellschaft aber auch in unseren Kirchen.» (cic)
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