Weihbischof Josef Stübi mit seinem neuen Bischofsstab
Zitat

Weihbischof Josef Stübi: Pflichtzölibat und Frauenfrage müssen gleichzeitig angegangen werden

«Wenn man auf die wachsende Gruppe der Singles in der Gesellschaft blickt, könnte man sogar behaupten, ich gehöre zum Mainstream», sagt der Basler Weihbischof Josef Stübi. Er hat nichts dagegen, wenn der Pflichtzölibat gelockert werde. Die Frauen dürfen sich dabei aber nicht vor den Kopf gestossen fühlen.

«Persönlich habe ich mich für den Zölibat entschieden – es hat sich für mich als der richtige Weg erwiesen. Und damit bin ich ja nicht allein: Wenn man auf die wachsende Gruppe der Singles in der Gesellschaft blickt, könnte man sogar behaupten, ich gehöre zum Mainstream (lacht).

Ich habe persönlich nichts dagegen, das Priesteramt vom Zölibat zu entkoppeln. Im Gegenteil. Man würde damit den ehelosen Priester nicht abschaffen. Aber man gäbe verheirateten Seelsorgern die Möglichkeit, sich weihen zu lassen. Ich kenne eine ganze Reihe von guten Kollegen, die das wohl tun würden. Nur wären damit längst nicht alle Probleme gelöst.

Zum einen klagen auch Kirchen ohne Pflichtzölibat über Mangel an Seelsorgerinnen und Seelsorgern. Zum anderen würden wir bei uns, wo so viele Frauen in der Seelsorge stehen und grossartige Arbeit leisten, vor den Kopf stossen, wenn der Pflichtzölibat aufgehoben würde, ohne gleichzeitig auch den Frauen neue Wege zu ermöglichen. Diese beiden Themenfelder müssen aus meiner Sicht und in unserem Umfeld gleichzeitig angegangen werden.»

Das sagte Josef Stübi, Weihbischof des Bistums Basel, gegenüber der «Aargauer Zeitung». (jas)


Weihbischof Josef Stübi mit seinem neuen Bischofsstab | © Christian Merz
8. April 2023 | 09:35
Lesezeit: ca. 1 Min.
Teilen Sie diesen Artikel!