Die 3D-Modelle ermöglichen ganz neue Ansichten, wie die bereits ausgewerteten Daten bei der Kathedrale St.Gallen zeigen.
Schweiz

Virtueller Spaziergang durch Stiftsbezirk St. Gallen: Ein 3D-Modell soll es ermöglichen

Der Stiftsbezirk St. Gallen soll künftig auch virtuell besichtigt werden können. Dafür – und für eine bessere Baudokumentation – werden aktuell sämtliche Gebäude und Räume des Weltkulturerbes erfasst. Bereits fertig ist die 3D-Kathedrale.

Der Geomatiker Andrea Koch fährt aktuell mit einer Art überdimensioniertem Staubsauger durch den Stiftsbezirk. Dabei scanne er flächendeckend und ohne Berührung jeden Winkel des entsprechenden Raums, heisst es in der Mitteilung der St. Galler Kantonalkirche. Koch arbeitet für die Vermessungsfirma HMQ. Diese hat den Auftrag, anhand von Millionen von Punkten und Daten einen 3D-Plan des gesamten Stiftbezirks zu erstellen.

Andrea Koch, Geomatiker
Andrea Koch, Geomatiker

Besser dokumentierte Baugeschichte

Der Stiftsbezirk soll auf diese neue Art historisch und architektonisch noch besser erfasst werden: Das ist das Anliegen des Katholischen Konfessionsteils des Kantons St. Gallen und des Kantons. Die beiden Institutionen sind demnach die Hauptverantwortlichen für das Erfassungsprojekt. In das 3D-Modell werde später die dokumentierte Baugeschichte integriert.

Das werde Historiker und Architektinnen interessieren, heisst es in der Mitteilung des Katholischen Konfessionsteils. Nützlich sei das Modell auch für kommende Sanierungen – und um den Stiftsbezirk bei einem allfälligen Katastrophenfall originalgetreu wieder aufbauen zu können.

Künftig virtuelles Raumerlebnis

Ausserdem könne das 3D-Modell für die Informationsvermittlung über den Stiftsbezirk eingesetzt werden. Und zwar werde es künftigen Interessierten ermöglichen, den Stiftsbezirk virtuell zu begehen, so die Mitteilung. Dies als Alternative zu einem echten Raumerlebnis vor Ort.

Die 3D-Modelle ermöglichen ganz neue Ansichten, wie die bereits ausgewerteten Daten bei der Kathedrale St. Gallen zeigen.
Die 3D-Modelle ermöglichen ganz neue Ansichten, wie die bereits ausgewerteten Daten bei der Kathedrale St. Gallen zeigen.

Das Projekt dauert allerdings einige Monate. Die Millionen von Punkten und Daten, die erfasst werden, werden danach nach Indonesien übermittelt, heisst es. Dort wandelten Architektinnen und Ingenieure der Tochterfirma der HMQ in der Schweiz, HMQ Asia, all die Daten in das gewünschte 3D-Modell um.

Für das 3D-Modell investiert der Katholische Konfessionsteil St. Gallen laut Mitteilung 74’000 Franken. 64’000 Franken sind demnach bereits in den 3D-Plan der Kathedrale geflossen. (rp)

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Die 3D-Modelle ermöglichen ganz neue Ansichten, wie die bereits ausgewerteten Daten bei der Kathedrale St.Gallen zeigen. | © HMQ
24. Januar 2024 | 06:14
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