Pendler beim Flughafen Zürich-Kloten
Schweiz

Verstädterung und Konfessionslose: Kloten und Opfikon sind Spitzenreiter

Die Schweiz verstädtert seit hundert Jahren. Eine neue Tendenz dabei ist der wachsende Anteil Menschen ohne Religionszugehörigkeit in den Städten. Diese ist in der Deutschschweiz besonders in der Zürcher Flughafenregion ausgeprägt. Das zeigt die neuste Ausgabe der «Statistik der Schweizer Städte».

Regula Pfeifer

«Seit dem Jahr 2000 nimmt der Anteil der Personen ohne Religionszugehörigkeit stark zu: In den Städten gibt rund ein Drittel an, keiner Religion anzugehören.» Das schreibt das Bundesamt für Statistik in einer Mitteilung.

Es beruft sich dabei auf Angaben aus der 85. Ausgabe der Publikation «Statistik der Schweizer Städte», die jüngst zum Thema «Bevölkerungsentwicklung im Laufe der Zeit» publiziert wurde. Das Jahrbuch geben der Städteverband und das Bundesamt für Statistik gemeinsam heraus.

Abwärtstrend bei allen Religionen

«Der Anteil der Personen, die sich einer traditionellen Religion zugehörig fühlen, nimmt insgesamt ab. Der Abwärtstrend betrifft alle Religionszugehörigkeiten und ist bei den Evangelisch-reformierten am stärksten», heisst es weiter. Die Zahlen spiegeln die Zeit von 2000 bis 2022.

Die Hände sind zum Gebet gefaltet.
Die Hände sind zum Gebet gefaltet.

Besonders ausgeprägt ist der Trend demnach in den sechs Städten: den drei Waadtländer Städten Bussigny, Crissier und Ecublens, den beiden Zürcher Städten Kloten und Opfikon sowie im aargauischen Oftringen. Dort belief sich die Abnahme auf jeweils über 70 Prozent.

Spreitenbach ist stark muslimisch geprägt

Erstmals sind in der «Statistik der Schweizer Städte» auch Daten über muslimische oder aus dem Islam hervorgegangene Gemeinschaften verfügbar. Demnach ist die muslimische Religionszugehörigkeit in der Aargauer Gemeinde Spreitenbach mit 21,9 Prozent am stärksten ausgeprägt. Von den grösseren Städten weist Winterthur ZH mit 9,6 Prozent einen höheren Anteil auf als der Durchschnitt der Schweizer Städte, der 7 Prozent beträgt, so die Mitteilung weiter.

Gebetsnische mit Koranversen und den Kalligraphien von "Mohammed" und "Allah"
Gebetsnische mit Koranversen und den Kalligraphien von "Mohammed" und "Allah"

Die Religion ist ein Aspekt, der in der Publikation «Bevölkerungsentwicklung im Laufe der Zeit» zur Sprache kommt. Diese thematisiert die zunehmende Verstädterung, die sich in der Schweiz seit rund hundert Jahren entwickelt hat. «Vor hundert Jahren lebte ein Drittel der Schweizer Bevölkerung im städtischen Raum, heute sind es drei Viertel», so die Mitteilung.

Die Abnahme der Religionszugehörigkeit wird mit dieser Entwicklung erklärt. «Städte sind globalisierte Orte, die den gesellschaftlichen Wandel antreiben», heisst es. «Dies spiegelt sich etwa in der Zwei- und Mehrsprachigkeit der Bevölkerung oder der zunehmenden Säkularisierung wider.»

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Pendler beim Flughafen Zürich-Kloten | © 2015 KEYSTONE / Markus Widmer
25. April 2024 | 13:06
Lesezeit: ca. 2 Min.
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