Petersplatz, Rom
Vatikan

Vatikan verleiht Meisterwerk von Caravaggio an Museum Utrecht

Rom/Utrecht, 19.6.18 (kath.ch) Die «Grablegung Christi» des italienischen Malers Caravaggio (1571-1610) verlässt ausnahmsweise die Vatikanischen Museen. Der Vatikan habe zugesagt, das Meisterwerk für die Ausstellung «Utrecht, Caravaggio und Europa» vier Wochen lang zu verleihen, wie das «Centraal Museum» Utrecht am Dienstag mitteilte. Das monumentale Altarbild ist zum Auftakt der grossen Präsentation ab 15. Dezember zu sehen.

Die Schau, die das «Centraal Museum» in Zusammenarbeit mit den Bayerischen Staatsgemäldesammlungen organisiert, dauert in den Niederlanden bis 24. März 2019. Danach wird sie vom 17. April bis 21. Juli in der Alten Pinakothek München gezeigt.

Insgesamt 60 Leihgaben

Caravaggio malte das gut drei mal zwei Meter grosse Bild um 1602/1604 für die Familienkapelle von Girolamo Vittrice in der Chiesa Nuova in Rom. Die Utrechter Schau wird mehr als 60 Leihgaben aus Museums- und Privatsammlungen in den USA und Europa umfassen. Leihgeber sind neben den Vatikanischen Museen der Louvre in Paris, die Uffizien in Florenz, die Nationalgallerien in London und Washington sowie Kirchen in Rom.

Um 1600 reisten junge Maler aus ganz Europa nach Rom, um die von Caravaggio angezettelte Revolution in der Malerei mit eigenen Augen zu sehen: ein neuer Realismus, mit einer Helldunkelmalerei von beispielloser Intensität. Auf dem Höhepunkt des europäischen «Caravaggismus» zwischen 1600 und 1630 waren rund 2700 Künstler in Rom registriert, 572 davon waren Ausländer. Sie besuchten dieselben Kirchen und Sammlungen und malten dieselben Themen, aber die Ergebnisse waren alle einzigartig.

Die Schau «Utrecht, Caravaggio und Europa» untersucht diese Unterschiede zwischen den europäischen Anhängern von Caravaggio. Die thematische Präsentation der Stücke zeigt, wie die Werke jedes Künstlers in seinem eigenen kulturellen Hintergrund verwurzelt geblieben sind. (kna)

Petersplatz, Rom | © pixabay
19. Juni 2018 | 13:38
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