Barbara Hallensleben (links) überreicht Kyrill (rechts) die silberne Rose.
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Uni Freiburg stellt klar: «Die Silberne Rose des Heiligen Nikolaus ist eine Privatinitiative»

«Ich erwarte von meiner Alma Mater klare Worte», schreibt der Zürcher Pfarrer Mario Pinggera. Er kritisiert die enge Verbindung zwischen der Uni Freiburg und dem Moskauer Patriarchat. Nun reagieren Dekan Joachim Negel und Rektorin Astrid Epiney: Die Auszeichnung der Silbernen Rose habe nichts mit der Uni Freiburg zu tun.

«Der Aufruf von Herrn Pfarrer Mario Pinggera verlangt eine öffentliche Klarstellung: 

Die Verleihung der «Silbernen Rose des Heiligen Nikolaus» hat institutionell nichts mit der Universität Freiburg und auch nichts mit deren Theologischer Fakultät zu tun. Vielmehr handelt es sich hierbei um eine Privatinitiative von Frau Prof. Barbara Hallensleben, die sie im Jahr 2006 mit Pater Guido Vergauwen OP und dem Prälaten Nikolaus Wyrwoll (seinerzeit Leiter des Ostkirchlichen Instituts Regensburg) ins Leben gerufen hat. 

Mit der Stiftung dieses Preises sowie seiner Vergabe an Personen des kirchlichen Lebens hat die Theologische Fakultät der Universität Freiburg nie etwas zu tun gehabt; sie wurde zu keinem Zeitpunkt dazu befragt noch hat sie jemals etwas in diesem Punkt entschieden. 

Gleichwohl kann leicht der Eindruck entstehen, es handle sich bei diesem Preis um eine Initiative des Instituts für Ökumenische Studien Freiburg und insofern um ein mit der Fakultät vernetztes Unternehmen. Um allfällige Verwirrungen in der Öffentlichkeit zu vermeiden, ist deshalb der entsprechende Link auf der Homepage des Zentrums für das Studium der Ostkirchen (einer Einrichtung am Institut für Ökumenische Studien der Universität Freiburg) am Donnerstagabend gelöscht worden.»

Joachim Negel
Joachim Negel

Joachim Negel ist Dekan der Theologischen Fakultät und Direktor des Instituts für Ökumenische Studien in Freiburg i.Ü. Er reagiert gegenüber kath.ch auf einen Gastkommentar von Pfarrer Mario Pinggera. Dieser hatte auf kath.ch geschrieben: «Ich erwarte von meiner Alma Mater, dass sie zum Jahrestag von Putins und Kyrills Angriffskrieg auf die Ukraine klare Worte findet. Sie sollte Kyrill die Auszeichnung mit der silbernen Rose aberkennen. Gewiss, das ist Symbolpolitik. Doch auch Symbole schaffen Wirklichkeit. Und notwendige Klarheit.»

Rektorin Astrid Epiney, Uni Freiburg i.Ü.
Rektorin Astrid Epiney, Uni Freiburg i.Ü.

Auch Rektorin Astrid Epiney reagiert auf den Gastkommentar von Mario Pinggera. Ihr Sprecher teilt kath.ch mit:

«Die Universität Freiburg verurteilt seit Anbeginn den Angriff Russlands auf die Ukraine und die massive Verletzung des internationalen Völkerrechts aufs Schärfste. Dies wurde wochenlang auf unserer Startseite so kommuniziert. Zusammenarbeiten mit russischen Universitäten, die diesen Angriffskrieg unterstützen, wurden sistiert. 

Die Universität Freiburg hat zudem Podien und Diskussionsplattformen geboten, um die Geschehnisse einzuordnen und verständlich zu machen. Ihre Expertinnen und Experten melden sich in den Medien zu Wort und zeigen die historische wie auch rechtliche Perspektive auf.

Die Auszeichnung der Silbernen Rose ist keine Würdigung der Universität Freiburg, sondern einer Stiftung, die im eigenen Namen entscheidet und handelt. Ob der Entzug von Titeln generell zielführend ist oder nicht, ist überdies eine ganz eigene Diskussion.»

Marius Widmer ist der Sprecher von Rektorin Astrid Epiney. Er äussert sich gegenüber kath.ch. (rr)


Barbara Hallensleben (links) überreicht Kyrill (rechts) die silberne Rose. | © Oki
23. Februar 2023 | 10:18
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