Bischof Valerio Lazzeri
Schweiz

Tritt Bischof Valerio Lazzeri zurück?

Mit 59 Jahren ist Bischof Valerio Lazzeri das drittjüngste Mitglied der Schweizer Bischofskonferenz. Doch laut dem Sender RSI soll er nächste Woche zurücktreten. Das Bistum Lugano schweigt – doch die Gerüchteküche brodelt. Weihbischof Alain de Raemy könnte Administrator werden.

Raphael Rauch

«Ein Wechsel an der Spitze der Diözese Lugano steht angeblich unmittelbar bevor», berichtet der Sender RSI und spricht von «mehreren übereinstimmenden und unabhängigen Quellen». 

Rücktritt Anfang nächster Woche?

Demnach will Bischof Valerio Lazzeri «kurzfristig von seinem Amt zurückzutreten». Bistumssprecher Luca Montagner sagte am Freitag zu kath.ch, er werde keine Gerüchte kommentieren. Die Schweizer Bischofskonferenz war nicht zu erreichen.

Bischof Lazzeri eröffnete im Oktober 2021 den synodalen Prozess in der Kathedrale Lugano.
Bischof Lazzeri eröffnete im Oktober 2021 den synodalen Prozess in der Kathedrale Lugano.

«Anfang nächster Woche soll eine Pressekonferenz einberufen werden, sobald der Vatikan die Annahme der Formalitäten durch Lazzeri bekannt gibt», schreibt RSI weiter. 

Alain de Raemy könnte Administrator werden

Auch solle ein Administrator bestimmt werden. Nach Informationen von kath.ch ist der Weihbischof des Bistums Lausanne, Genf und Freiburg, Alain de Raemy, dafür im Gespräch.

Weihbischof Alain de Raemy
Weihbischof Alain de Raemy

An der Firmung am morgigen Samstag in Mendrisio halte Bischof Valerio Lazzeri fest, berichtet RSI.

Beim Ad-limina-Besuch fehlte er aus gesundheitlichen Gründen

Valerio Lazzeri wurde am 7. Dezember 2013 zum Bischof von Lugano geweiht. Auf nationaler Ebene ist Valerio Lazzeri kaum aufgefallen. Wie fürs Bistum Lugano üblich, orientiert sich das Tessin eher am Erzbistum Mailand als an den deutschsprachigen Bistümern. 

Bischof Valerio Lazzeri fehlte 2021 beim Ad-limina-Besuch der Schweizer Bischöfe.
Bischof Valerio Lazzeri fehlte 2021 beim Ad-limina-Besuch der Schweizer Bischöfe.

Zuletzt machte Bischof Valerio Lazzeri aufgrund einer Corona-Erkrankung von sich reden. Beim Ad-limina-Besuch der Schweizer Bischöfe letztes Jahr in Rom fehlte er aus gesundheitlichen Gründen. 

Sex-Skandale im Bistum Lugano

Zudem sorgten Priester im Bistum Lugano immer wieder für Negativ-Schlagzeilen – unter anderem mit Sex-Skandalen oder Trunkenheit am Steuer.


Bischof Valerio Lazzeri | © Christian Merz
7. Oktober 2022 | 13:35
Lesezeit: ca. 1 Min.
Teilen Sie diesen Artikel!