Ein Dorf im Wallis.
Schweiz

Trennung von Kirche und Staat ist im Wallis nicht erwünscht

Sitten, 19.5.15 (kath.ch) Die Trennung von Kirche und Staat findet im Wallis keine Sympathien. Aus diesem Grund habe sich das Initiativkomitee entschlossen, das 2014 lancierte Vorhaben aufzugeben, wie verschiedene Online-Medien berichten.

Im Juni 2014 wurde die Initiative für eine Trennung von Staat und Kirche im Wallis in Sitten deponiert, wie Radio Rottu Oberwallis auf seiner Homepage berichtet. Damit die aus laizistischen Kreisen lancierte Initiative hätte zustande kommen können, wären bis am 22. Juni dieses Jahres 6000 Unterschriften nötig gewesen. Bisher seien 2000 Unterschriften zusammengekommen. Das Initiativkomitee gibt deshalb auf, wie es am Dienstag, 19. Mai, mitteilte. Das Komitee bedauert die Aufgabe und hält fest, dass es im traditionell katholisch geprägten Wallis noch zu früh sei, um Schritte für einen laizistischen Staat zu unternehmen.

Die Initiative hatte eine komplette Trennung zwischen Staat und Kirche angestrebt, wie sie in der Schweiz in den Kantonen Neuenburg und Genf gilt. Im Wallis findet sich, nebst einigen Orten im Tessin, eine sonst im Land einzigartige Verbindung von Staat und Kirche: Die politischen Gemeinden sind hier gemäss Verfassung verpflichtet, die Aufwendungen der römisch-kathlischen sowie der evangelisch-reformierten Kirchen zu tragen, soweit diese nicht selber dafür aufkommen können. Die Initianten hatten unter anderem die Intransparenz dieser Finanzierung, fehlendes Mitspracherecht und die Verletzung der Grundrechte von Nicht- und Andersgläubigen kritisiert. (ms/cath.ch)

Ein Dorf im Wallis. | © Barbara Ludwig
19. Mai 2015 | 18:26
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