Ernesto Togni, Bischof von Lugano, links, und Papst Johannes Paul II. im Jahre 1984 in Lugano.
Schweiz

Tod mit 96: Das Bistum Lugano trauert um Bischof Ernesto Togni

Der ehemalige Bischof von Lugano, Ernesto Togni, ist am Morgen des Martinstags im Alter von 96 Jahren gestorben. Er war von 1978 bis 1985 Bischof von Lugano. Bereits mit 58 Jahren trat er aus gesundheitlichen Gründen zurück. Später ging er für drei Jahre nach Kolumbien. Ein Highlight: der Papst-Besuch 1984 in Lugano.

Raphael Rauch

Ernesto Tognis Lebenslauf versprüht das Fluidum einer längst vergangenen Epoche. Er wurde am 6. Oktober 1926 in Brione im Verzascatal geboren. Sein Vater war Steinhauer. 1937 trat er ins Priesterseminar in Lugano ein und studierte dort und an der Gregoriana in Rom. 1950 folgte die Priesterweihe. Zuerst war er Vizerektor und von 1957–1969 Rektor des kleinen Seminars in Lugano.

Ernesto Togni segnet im April 1981 auf dem Flughafen Zürich-Kloten eine Swissair DC-10 "Ticino".
Ernesto Togni segnet im April 1981 auf dem Flughafen Zürich-Kloten eine Swissair DC-10 "Ticino".

II. Vaticanum und Synode 72

Ernesto Togni gehört zu den Menschen, die an der Synode 72 darüber diskutierten, wie sich die Beschlüsse des Zweiten Vatikanischen Konzils für die Schweiz umsetzen liessen. 

1985, im Alter von 58 Jahren und damit deutlich vor der üblichen Altersgrenze für Bischöfe von 75 Jahren, nahm Papst Johannes Paul II. Ernesto Tognis Rücktrittsgesuch an. Er war damit sogar ein Jahr jünger als sein Nach-Nach-Nachfolger Valerio Lazzeri, der im Alter von 59 Jahren im Oktober 2022 emeritiert wurde.

Ernesto Togni, Bischof von Lugano
Ernesto Togni, Bischof von Lugano

Rücktritt aus gesundheitlichen Gründen

«Ernesto Togni hatte gesundheitliche Probleme», sagt Bistumssprecher Luca Montagner zu kath.ch. Bis zur Ernennung seines Nachfolgers Eugenio Corecco im Juni 1986 war Ernesto Togni Apostolischer Administrator des Bistums Lugano.

Von 1993 bis 1996 war er Missionar in der Diözese Barranquilla in Kolumbien. 1996 kehrte er ins Tessin zurück und engagierte sich etwa als Mitglied der Diözesankommission für die Missionen. Als ein Highlight seines Episkopats nennt das Bistum Lugano den Papstbesuch von Johannes Paul II. im Juni 1984 in Lugano. 

Ernesto Togni Bischof von Lugano (2.v.l.) am 1. August 2000 auf dem Gotthardpass.
Ernesto Togni Bischof von Lugano (2.v.l.) am 1. August 2000 auf dem Gotthardpass.

Sarg in der Kathedrale aufgebahrt

Die Gläubigen können sich am Wochenende von Ernesto Togni verabschieden. «Am Samstag, 12. November, können die Gläubigen ab 10 Uhr den Sarg von Bischof Ernesto in der Kathedrale aufsuchen», teilte das Bistum Lugano am Freitag mit. Am Sonntag, 13. November, findet um 15 Uhr eine Vigil in der Kathedrale statt.

Die Beerdigung unter dem Vorsitz des emeritierten Bischofs Pier Giacomo Grampa findet am Montag, 14. November, um 10 Uhr in der Kathedrale statt. Es folgt im kleinen Kreis ein Begräbnis in der Krypta der Herz-Jesu-Basilika in Lugano, wo die verstorbenen Bischöfe der Diözese ruhen.


Ernesto Togni, Bischof von Lugano, links, und Papst Johannes Paul II. im Jahre 1984 in Lugano. | © Keystone
11. November 2022 | 15:50
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